1. FC Union Berlin : Holstein Kiel

Fazit:
Holstein Kiel gewinnt mit 1:0 bei Union Berlin und feiert den ersten Auswärtssieg seiner Bundesliga-Geschichte! Gigovićs Treffer kurz vor der Pause bleibt das einzige Tor in einer intensiven aber ereignisarmen Begegnung. Union warf im zweiten Durchgang zwar alles nach vorne, kam aber über die gesamte Spielzeit nicht zu einer klaren Torchance. Machino verpasste mit einem Pfostentreffer die Entscheidung sodass Kiel bis zum Ende zittern musste, nach disziplinierter Defensivleistung aber einen verdienten Dreier einfährt. So ziehen die Störche an Heidenheim vorbei und geben die Rote Laterne ab. Die Eisernen hingegen kassieren ihre dritte Niederlage in Serie und verpassen nach einem enttäuschenden Auftritt einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Die letzte Minute der Nachspielzeit läuft. Die Eisernen versuchen es nun mit wilden langen Bällen. Weiner fängt einen solchen ab.

Und zur nächsten Ecke. Bénes findet beinahe wieder Rønnow. Dann bietet sich den Kielern eigentlich die perfekte Konterchance ohne Torwart. Die spielen den Ball aber lieber in Richtung Seitenaus.

Auf der anderen Seite schindet Kiel nahe der Eckfahne Zeit. Dann befördert Holtby die Kugel aber ins Toraus, Union kommt wieder in Ballbesitz.

Bei der nächsten Bénes-Ecke ist Rønnow bereits mit vorne und kommt sogar zum Kopfball. Am ersten Pfosten setzt der dänische Keeper diesen aus sechs Metern aber deutlich drüber.

Reichel zeigt sich bei der Nachspielzeit sehr großzügig und gönnt Union ganze sieben Zeigerumdrehungen. Kiel verteidigt nun mit Mann und Maus.

Daran versucht sich mal Bénes. Von rechts macht der es aber auch nicht besser als Juranović, Machino klärt am ersten Pfosten.

Die Schlussminute läuft. Es dürfte nach einigen kurzen Unterbrechungen etwas Nachschlag geben. Union kommt nochmal zu einer Ecke.

Stattdessen kontert Kiel, Machinos Abschluss aus spitzem Winkel rauscht mit links aber zentral über den Querbalken.

Die Eisernen werden von ihren Fans nochmal nach vorne gepusht. Die Baumgart-Elf lässt jedoch weiterhin jegliche Kreativität vermissen.

Juranovićs Flanke von rechts rutscht am langen Pfosten zu Skarke durch der aber ins Straucheln kommt und im Liegen den Kopfball nicht mehr platzieren kann.

Für Zec, der ein starkes Spiel zeigte, geht es nicht weiter - Schulz ersetzt ihn. Außerdem kommt Javorček für Geschwill.

Zec bleibt am Boden liegen und signalisiert Probleme mit dem linken Knie. Der Kieler Innenverteidiger muss behandelt werden.

Zehn Minuten der regulären Spielzeit trennen die Störche vom ersten Auswärtssieg ihrer noch jungen Bundesliga-Geschichte. Was kann Union noch entgegnen?

Nachdem Baumgart nun geballte Offensive aufs Feld bringt, wird es gleich brenzlig. Das liegt aber an Weiner der bei einem langen Ball viel zu zögerlich rauskommt und erst ganz kurz vor Skarke die Kugel am eigenen Fünfer aufnimmt.

Querfeld schickt Juranović mit einem langen Ball in den Strafraum auf die Reise, der die Kugel mitnimmt aber in höchster Not noch von Zec gestört wird. Dann geht die Fahne hoch, der Unioner stand sowieso im Abseits.

Machino beinahe mit dem 2:0! Nach einem leichten Ballverlust im Spielaufbau von Querfeld legt Skrzybski direkt zu Machino ab, der die Kugel per Flatterball aus 23 Metern zentraler Position an den rechten Außenpfosten hämmert.

Holtby bringt eine Kieler Ecke von rechts an den Fünfer und findet Ivezić der am ersten Pfosten aber zwei Meter über den Kasten köpft.

Leicht angeschlagen muss Becker runter und wird durch Ivezić ersetzt. In der Sturmspitze kommt Union-Urgestein Skrzybski für Harres rein. Kiel verteidigt weiter diszipliniert und hat nicht allzu große Probleme die Führung zu verwalten.

Die köpft Zec am Fünfer aus der Gefahrenzone. Der Ball kommt nochmal hoch rein, da liegt dann ein Offensivfoul von Querfeld an Störche-Keeper Weiner vor.

Langsam aber sicher läuft den Gastgebern die Zeit davon. Immerhin gibt es mal wieder eine Ecke nachdem Becker einen langen Ball ins Toraus verlängert.

Mit einem Doppelwechsel will Baumgart neue offensive Impulse geben. Union wartet weiter auf seine erste klare Torchance in dieser Partie.

Wieder landet ein Freistoß von Juranović, diesmal aus dem linken Halbfeld, bei Doekhi der aber erneut nicht genügend Druck hinter den Kopfball bekommt.

Der Gästeblock jubelt - aber nur kurz. Harres netzt nach Zuspiel von Becker alleine vor Rønnow rechts unten ein, war dabei aber zu früh gestartet. In der Entstehung hatte Holtby ebenfalls im Abseits gestanden.

Erster Wechsel bei den Gästen: Torschütze Gigović weicht für Kapitän Holtby. Ganz einverstanden mit seiner Auswechslung ist der Bosnier nicht.

Becker geht rechts mal in Richtung Eckfahne durch und flankt an den langen Pfosten. Machino legt schön mit dem Kopf für Knudsen ab der mit hohem Tempo angerauscht kommt aber deutlich verzieht. Schöner Angriff der Störche die spielerisch kreativer sind als die Hausherren.

Juranović findet mit einem langen Freistoß aus dem rechten Halbfeld den Kopf von Doekhi der aus zehn Metern stark bedrängt gute drei Meter neben den rechten Pfosten köpft.

Die Kieler Defensive verteidigt Unions Hereingaben nach wie vor sehr diszipliniert. Diesmal ist es Komenda der eine Juranović-Flanke von rechts rausschlägt.

Den ersten Kieler Abschluss in Halbzeit zwei verzeichnet Machino der bedrängt von drei Köpenickern aus 19 Metern halbrechter Position aufs rechte Eck zieht. Der Linksschuss hat aber nicht genügend Tempo und wird von Rønnow problemlos aufgenommen.

Einen vielversprechenden Kieler Konter vergibt Rosenboom mit einer schwachen Flanke von der rechten Seite. Da war mehr drin.

Berlin umklammert Holstein bisher rund um deren Sechzehner. Ein klarer Abschluss fehlt Union weiterhin, immerhin entfachen sie deutlich mehr Druck und wirken spritziger.

Ilić taucht erstmals im Strafraum auf, seinen Kopfball aus sechs Metern fälscht Becker noch ab sodass er kein Problem für Weiner darstellt.

Union kommt mit mehr Tempo und Zielstrebigkeit aus der Kabine. Hollerbach geht links zur Grundlinie durch und holt gegen Becker einen Eckball heraus. Den verteidigen die Kieler aber sicher weg.

Nach Flanke von links tritt Remberg am Elfmeterpunkt über den Ball und befördert ihn so mit dem Schienbein unfreiwillig aufs eigene Tor. Weiner ist zur Stelle und pariert.

Ljubičićs rüdes Foul kurz vor der Pause war gleichzeitig seine letzte Aktion, das unauffällige Startelfdebüt des Winterneuzugangs ist zur Halbzeit beendet. Ilić kommt neu rein.

Halbzeitfazit:
Holstein Kiel führt zur Pause mit 1:0 bei Union Berlin und übergibt die Rote Laterne damit derzeit in der Live-Tabelle an den 1.FC Heidenheim! Beide Teams begannen mit viel Tempo ohne dabei zu klaren Torchancen zu kommen. Union war die spielbestimmende Mannschaft, konnte bis auf ein paar Annäherungen nach Standardsituationen aber nicht gefährlich werden. Nach 20 Minuten verflachte die Partie ehe Gigović die Störche kurz vor der Pause in Führung brachte. Die spielt Holstein natürlich in die Karten, Baumgarts Köpenicker sind nach einer letztlich enttäuschenden ersten Halbzeit nun gefordert.

Schon jetzt gibt es eine Ermahnung von Schiedsrichter Reichel an Weiner der sich bei der Ausführung des Abstoßes viel Zeit lässt.

Union will eine direkte Reaktion zeigen, Rothes Flanke von der linken Seite missglückt aber vollkommen und landet auf der Tribüne.

Dabei trifft Geschwill bei einem artistischen Versuch das Leder mit der Hacke zu spielen Querfeld im Gesicht und kann sich glücklich schätzen ohne Gelbe Karte davon zu kommen.

Den anschließenden Freistoß bringt Machino von der rechten Seite in den Strafraum wo Khedira zur ersten Kieler Ecke klärt. Die bleibt ungefährlich.

Jeongs Flankenversuch vom rechten Flügel segelt an Freund und Feind vorbei bis ins Seitenaus. Aus dem Spiel heraus läuft bei beiden noch nicht viel zusammen.

Die Köpenicker bekommen mal wieder eine Ecke, die sie diesmal kurz ausspielen. Jeong gibt zu Juranović zurück dessen Flanke Rothe nicht erreicht und in den Armen von Weiner landet.

Nach der durchaus rasanten Anfangsphase ist die Partie verflacht und zu einem zähen Kick geworden. Union ist mit mehr Ballbesitz die aktivere Mannschaft, kann aber wenig Kapital daraus schlagen.

Juranović flankt von rechts scharf an den Fünfer, findet aber nur Zec der resolut klärt. Auch den folgenden weiten Einwurf von Juranović bekommen die Störche verteidigt.

Bei Union stehen übrigens zwei ehemalige Kieler im Kader. Rothe gehörte im vergangenen Aufstiegsjahr des KSV (ausgeliehen vom BVB) zum Stammpersonal und war absoluter Leistungsträger. Bénes kickte in der Saison 2018/2019 für die Störche. Mit Skrzybski kommt außerdem ein Köpenicker Urgestein zurück an die alte Wirkungsstätte (229 Spiele im Union-Dress). Zeit für diese Randnotiz bleibt weil auf dem Rasen weiter wenig passiert.

Rothe flankt von der linken Außenbahn an den Fünfer wo Geschwill und Komenda die Kugel etwas glücklich zum eigenen Keeper Weiner befördern, der nimmt das Leder sicher auf.

Die Begegnung gönnt sich eine kurze Ruhephase mit intensiven Zweikämpfen, kleinen Fouls und ungenauen Pässen die den Spielfluss unterbrechen.

Jeong verpasst nach einem hohen Ballgewinn von Hollerbach rechts im Strafraum den richtigen Moment der Hereingabe und wird am Ende selbst angeschossen. Es geht mit Abstoß Kiel weiter.

Es geht munter hin und her in der Anfangsphase. Die beiden Teams mit den meisten intensiven Läufen der Liga stellen direkt eben jene läuferische Stärke unter Beweis und spielen in Ballbesitz zielstrebig nach vorne.

Kiel befreit sich in dieser Phase aus dem anfänglichen Druck und hält den Ball in eigenem Ballbesitz. Ein weiterer Machino-Einwurf in den Sechzehner bringt diesmal keine Gefahr ein.

Einen weiten Einwurf von Machino verlängert Harres in Richtung Fünfer, dort kann Querfeld in höchster Not bereinigen.

Die Gäste aus Kiel bekommen auch mal einen Standard. Den Freistoß aus dem rechten Halbfeld bringt Komenda allerdings schwach in Richtung Tor, Unions erster Verteidiger kann klären.

Union beginnt überlegen und bekommt seine bereits vierte Ecke. Mit der findet Juranović diesmal am zweiten Pfosten Querfeld der hochsteigt, das Leder aber gute zwei Meter über den Kasten köpft.

Hollerbach tankt sich links im Strafraum zur Grundlinie durch und holt gegen Remberg die nächste Ecke heraus. Die bringt Juranović von links gefährlich an den zweiten Pfosten wo Geschwill den Ball mit der Hüfte unfreiwillig aufs eigene Tor bringt. Weiner reagiert gut und pariert den Ball in seiner linken Ecke zur Seite weg. Dann liegt ein Offensivfoul von Diogo Leite an Geschwill vor.

Juranović flankt vom rechten Strafraumeck und findet am Elfmeterpunkt Rothe dessen Dropkick-Direktabnahme aber kein Problem für Weiner darstellt.

Nach einem weiten Rothe-Einwurf von links stochert Tousart im Sechzehner, wird aber geblockt.

Eine Kopfball-Bogenlampe von Zec könnte Weiner eigentlich fangen, geht aber nicht zum Ball. So springt dieser auf und ins Toraus. Die Ecke von rechts bringt Juranović rein, bleibt aber ohne Gefahr.

Nach einer Flanke von Machino von links prüft Rosenboom Union-Keeper Rønnow mit einem Kopfballaufsetzer aus sieben Metern. Die Nummer eins der Köpenicker ist sicher zur Stelle.

Kiels ersten Abschluss verzeichnet Remberg aus großer Distanz, zieht diesen aber aus 27 Metern zentraler Position in Richtung Stadiondach.

Den schlägt Juranović von links rein, Weiner kommt unter Bedrängnis an das Leder und faustet es raus. Jeongs Abschluss aus dem Rückraum wird geblockt.

Den bringt Rothe weit in den Strafraum wo Remberg die Kugel am ersten Pfosten rausköpft. Union setzt nach und bekommt den ersten Eckball der Partie.

Der Ball rollt nach einer beeindruckenden Choreo der Union-Fans. Ljubičić holt links nahe der Eckfahne einen Einwurf heraus.

Tobias Reichel leitet die Partie und wird dabei von Christian Bandurski und Marcel Pelgrim an den Seitenlinien unterstützt. Als VAR-Assistent fungiert Christian Dingert im Kölner Keller. Gleich geht's los an der natürlich ausverkauften Alten Försterei. Viel Spaß!

Im Hinspiel, dem ersten und einzigen Duell zwischen beiden Teams in der Bundesliga, feierte Union einen 2:0-Erfolg an der Kieler Förde. Der letzte Auswärtssieg der Kieler in Köpenick datiert aus dem Jahr 2007 als Holstein in der Regionalliga Nord ebenfalls einen 2:0-Sieg einfahren konnte. Im Januar trafen sich beide Teams zu einem Testspiel, das mit 2:1 an den KSV ging.

Gästetrainer Rapp reist mit Selbstvertrauen zur Alten Försterei: “Wir haben die volle Überzeugung, dass wir nach Berlin fahren und da was holen können“. Dabei helfen sollen auf den beiden Außenbahnen Becker und Geschwill, die Ivezić und Javorček auf die Bank verdrängen. Mit Bernhardsson, Erras, Johansson, Pichler und Tolkin fehlen den Kielern nach wie vor einige potenzielle Startelfkandidaten im Kader. Hinzu gesellt sich Porath (krank).

„Wir spielen gegen eine Mannschaft, die zuletzt ähnliche Ergebnisse gehabt hat wie wir. Es ist ein Team, das viele Tore schießt und gleichzeitig viele bekommt. Es geht darum, dass wir unser Heimspiel gewinnen wollen”, sagte Baumgart im Vorfeld der Partie. Dabei setzt der Union-Coach nach dem Debakel in Dortmund auf zwei Neue in der Startelf: Querfeld und Winterneuzugang Ljubičić ersetzen Ilić und Schäfer (beide Bank). Somit dürfte es defensiv eine Fünferkette werden. Vorne feiert Ljubičić sein Startelfdebüt im Union-Dress. Kemlein, Ogbemudia, Vogt und Skov fehlen nach wie vor im Kader in dem auch Prtajin nicht vorzufinden ist.

Das Tabellen-Schlusslicht aus Kiel muss aufpassen den Anschluss und die Aussicht auf den Klassenerhalt nicht komplett aus den Augen zu verlieren. Vier Punkte trennen Holstein vom Relegationsplatz, bis zum rettenden Ufer sind es ganze acht. Das liegt auch an einem katastrophalen Rückrundenstart. An das fulminante 4:2 gegen Borussia Dortmund zum Hinrundenabschluss konnten die Störche nicht anknüpfen und holten seitdem aus sechs Partien nur zwei Zähler (jeweils 2:2 in Wolfsburg und gegen Bochum). Auswärts wartet die Rapp-Elf weiter auf ihren ersten Bundesligasieg und konnte bisher nur drei Remis einfahren.

Eine Niederlage musste Union Berlin am Freitag am grünen Tisch hinnehmen - der Einspruch gegen die 0:2-Wertung des Spiels gegen Bochum nach dem Feuerzeugwurf an VfL-Keeper Drewes war erfolglos. So beträgt der Vorsprung der Köpenicker auf eben jene Bochumer auf dem Relegationsplatz sechs Zähler. Zuletzt kassierten die Berliner auch auf dem Platz eine herbe Pleite und gingen mit 0:6 in Dortmund unter. Heute könnte Union den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf neun Zähler ausbauen und dürfte dabei auf seine Heimstärke setzen - 15 der 23 Punkte hat die Baumgart-Elf vor heimischem Publikum eingefahren.