Miesmuscheln. © fotolia.com Foto: ppi0

Miesmuscheln lecker zubereiten: Rezepte und Tipps

Stand: 21.11.2023 15:22 Uhr

Miesmuscheln schmecken ein bisschen wie Urlaub an der Nordsee. Die aromatischen Meeresfrüchte lassen sich aber auch ganz einfach zu Hause zubereiten. Rezepte und Tipps zu Haltbarkeit und Zubereitung.

Das Fleisch der Muscheln mit der blauschwarzen Schale hat eine weiche, leicht cremige Konsistenz und ist sehr aromatisch. Sie kommen bei uns meist direkt von der deutschen Nordseeküste in den Handel und sind eine echte Delikatesse.

Dürfen Miesmuscheln auch im Sommer auf den Tisch?

Traditionell gilt die Zeit zwischen September und April als Muschelsaison. Die weit verbreitete Faustregel, nach der Miesmuscheln und andere Muscheln nur in Monaten gegessen werden sollten, in denen ein "r" vorkommt, stammt allerdings aus einer Zeit, als die Meeresfrüchte wegen der hohen Temperaturen im Sommer schnell verdarben. Diese Gefahr besteht durch die heutigen Kühltransporte nicht mehr.

Algengifte: Im Sommer in selbst gesammelten Muscheln möglich

Allerdings können Miesmuscheln in den warmen Monaten durch Algengifte belastet sein. Diese Gifte reichern sich mitunter während der Algenblüte im Sommer in den Muscheln an. Wer die Tiere selbst sammelt, sollte das berücksichtigen. Zuchtmuscheln werden dagegen regelmäßig auf Belastungen kontrolliert und können daher auch außerhalb der Saison auf den Tisch kommen.

Wann sind Muscheln frisch?

Frische Muscheln werden nur lebend verkauft. Beim Kauf sollten sie leicht nach Seewasser riechen. Auf keinen Fall dürfen die Muscheln stark fischig oder nach Ammoniak riechen, dann sind sie bereits verdorben. Achten Sie außerdem darauf, dass die Schale fest geschlossen ist. Muscheln mit weit geöffneten oder stark beschädigten Schalen sind bereits abgestorben und müssen aussortiert werden. Sind die Schalen leicht geöffnet, am besten kurz auf den Rand der Schale klopfen. Lebendige Muscheln reagieren darauf mit einem Zucken und schließen sich.

Miesmuscheln zum Kochen vorbereiten

Miesmuscheln im Sud in einer dunklen Schüssel serviert. © Colourbox
Traditionell werden Miesmuscheln in einem Gemüse-Sud gekocht.

Vor der Zubereitung die Meeresfrüchte am besten mit einer Bürste gründlich unter fließendem Wasser säubern. Vor allem selbst gesammelten Muscheln können noch Seepocken anhaften. Diese vorsichtig mit einem Messer entfernen. Bereits geöffnet oder kaputte Exemplare aussortieren. Beim Kochen hingegen sollten sich die Muscheln öffnen. Exemplare, bei denen die Schale danach noch immer geschlossen ist, unbedingt aussortieren. Pro Portion sollte man für eine Hauptmahlzeit mit etwa einem Kilo Muscheln rechnen, denn durch die Schalen hat man viel Abfall.

Miesmuscheln zubereiten: In Weißweinsud oder überbacken

Eine klassische, einfache und schnelle Zubereitungsart ist es, die Muscheln im Sud zu kochen. Dafür gewürfeltes Suppengemüse in einem Topf in etwas Olivenöl anrösten, Weißwein und Gewürze wie Lorbeer, Anis und Kräuter dazugeben und die gewaschenen Muscheln mit Schale hinzufügen. Den Topf verschließen und die Muscheln einige Minuten kochen. Dabei einmal gut schütteln, damit sie gleichmäßig garen. Mit etwas Sud, frischem Pfeffer und einem Stück Baguette oder Vollkornbrot mit Butter servieren.

Alternativ kann man die gegarten Muscheln weiterverarbeiten: Dazu das Fleisch auslösen und beispielsweise mit frischem Salat vermengen oder in eine Nudelsoße geben. Sehr gut schmecken sie auch im Ofen mit Käse und Semmelbröseln überbacken - die Muscheln können dabei in der Schale bleiben.

Kann man Miesmuscheln einfrieren?

Generell sollten frische Miesmuscheln möglichst am selben Tag verarbeitet werden, an dem sie gekauft oder gesammelt wurden. Im Kühlschrank halten sie maximal einen Tag. Gegartes Miesmuschelfleisch lässt sich notfalls auch einfrieren. Allerdings verliert es dadurch an Aroma.

Woher stammen die Miesmuscheln im Handel?

Miesmuscheln © fotolia Foto: kichigin19
Im Wattenmeer bei Sylt werden besonders viele Miesmuscheln geerntet.

Miesmuscheln kommen weltweit vor. Die bei uns im Handel erhältlichen Miesmuscheln stammen meist aus Aquakultur, wurden also in künstlich angelegten Muschelbänken gezüchtet. Ware, die hierzulande verkauft wird, stammt meist aus dem deutschen Wattenmeer, teilweise auch aus den Niederlanden oder aus Frankreich.

Die Umweltschutzorganisation WWF empfiehlt, aus ökologischen Gründen auf Miesmuscheln aus Aquakultur zurückzugreifen, die komplett an Leinenkulturen herangewachsen sind. Tiere, die aus Bodenkulturen stammen, werden vom Meeresboden abgekratzt. Dadurch wird das jeweilige Ökosystem stark geschädigt. Die Umweltschützer weisen zudem darauf hin, dass auch Leinenkulturen problematisch sein können, wenn sich die Kulturen in Schutzgebieten befinden.

Muscheln: Gesund und kalorienarm

Miesmuscheln sind nicht nur köstlich, sondern auch sehr gesund. Sie enthalten reichlich Omega-3-Fettsäuren und Proteine, verschiedene Vitamine sowie Jod und Selen, haben aber nur wenig Kalorien - etwa 50 pro 100 Gramm.

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Dieses Thema im Programm:

19.11.2023 | 16:00 Uhr

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