Rausch. Stanislav Kochanovsky mit Werken von Prokofjew, Wagner und Skrjabin
Der neue Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie Stanislav Kochanovsky hat die Saison 2024/25 im Kuppelsaal Hannover mit Werken von Prokofjew, Wagner und Skrjabin eröffnet.
Liebe, Tod und Leidenschaft - es ging hoch her beim Eröffnungskonzert im Kuppelsaal. Zusammen mit Stanislav Kochanovsky lotete die NDR Radiophilharmonie die Vielfalt menschlicher Emotionen aus. Das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur, Shakespeares Romeo und Julia, gab sich ebenso die Ehre wie das Liebespaar der Oper überhaupt: Tristan und Isolde. Dazu gab es ein Werk Skrjabins, das in allen Farben der Ekstase schillert. Der gesamte Abend war ein Bad in orchestralen, rauschhaften Klangzuständen. Dabei war der musikalische Star an diesem Abend einzig und allein die NDR Radiophilharmonie unter ihrem neuen Chefdirigenten.
Ganz große Gefühle mit Prokofjews "Romeo und Julia"
Verfeindete Familien, eine verbotene Liebe, ein tragisches Ende: Ganz klar, hier geht es um Romeo und Julia, das Traumpaar aus Verona. Schon immer hat der legendäre Shakespeare-Stoff Komponisten zu Vertonungen gereizt, und eine der populärsten stammt von Sergej Prokofjew. Seine berührende, zarte, dann wieder vital zupackende Ballettmusik war anfangs umstritten - darauf kann man nicht tanzen, hieß es. Heute zählt sie zu den Meilensteinen der Ballettgeschichte.
Liebesglut und Eisbad mit Wagner und Skrjabin
Auch Tristan und Isolde stehen in der Hitliste berühmter Liebespaare weit oben. Richard Wagner verpackte ihre Geschichte in eine glühend-leidenschaftliche Musik, die ganze Komponistengenerationen inspirierte. Den Russen Alexander Skrjabin zum Beispiel, der im "Poème de l'Exstase" enorme Orchestermassen aufbietet, um seine erregenden Klangvisionen real werden zu lassen. Das Stück sei "wie ein Eisbad, Kokain und Regenbogen", schrieb der Autor Henry Miller.