Frei. Jörg Widmann dirigierte Weber, Schumann und eine eigene Komposition
Im zweiten Sinfoniekonzert A dirigierte Jörg Widmann Werke von Weber und Schumann sowie seine eigenen "Freien Stücke".
Jörg Widmann, den musikalischen Tausendsassa, in all seinen Facetten erleben. Dazu bestand im 2. Sinfoniekonzert A die Gelegenheit. Denn hier stand zunächst der Klarinettist Widmann im Fokus, danach der Komponist und zum Abschluss der Dirigent: mit hochromantischer Musik von Weber und Schumann sowie mit einem eigenen Jugendwerk Widmanns - den "Freien Stücken", einer Art Experimentierlabor der Klänge.
Mit Widmann Weber entdecken
"Widmann mal wieder in Topform", urteilte ein Rezensent über die jüngste CD-Einspielung mit Werken Carl Maria von Webers. Den Schöpfer der "Freischütz"-Oper hält Widmann für einen weithin unterschätzten Komponisten. Daher nutzt er jede Gelegenheit, eine Lanze für ihn zu brechen. In Hannover widmete er sich dem melodienseligen Klarinettenquintett, das er in einer Fassung mit Orchester vorstellte und natürlich selbst die Soloklarinette spielte.
Widmanns Labor der Klänge
Der Komponist Widmann präsentierte sich mit einem seiner ersten Orchesterwerke, den "Freien Stücken" aus dem Jahr 2000. Das sind zehn Miniaturen, die jeweils eine andere musikalische Konstruktionsidee in den Fokus rücken: Da werden Klangwolken erzeugt, kreuzende Linien, später Geräusche, Akkorde, Obertöne - gleichsam ein Blick ins hauseigene Komponistenlabor. Gewidmet ist das Werk keinem Geringeren als Wolfgang Rihm, dem Nestor der deutschen Musikszene und Lehrer Widmanns.
Mit Botschaft an die Gattin - Schumanns Sinfonie Nr. 2
Es ist die zweite Saison von Jörg Widmann als Erster Gastdirigent der NDR Radiophilharmonie. Und in dieser Funktion widmete er sich in der zweiten Konzerthälfte einem anderen seiner Hausgötter: Robert Schumann. Dessen Sinfonie Nr. 2 ist eines der großen Meisterwerke der Hochromantik. Ein Stück, das ganz unterschiedliche musikalische Einflüsse von Bach bis Schubert verarbeitet und im letzten Satz eine versteckte Botschaft an Schumanns Frau Clara, die große Liebe seines Lebens, enthält.