Vier Wochen ist am Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters für die Opernperformance "Sancta" von Florentina Holzinger geprobt worden. Mit der Generalprobe wurde nun enthüllt, was die Zuschauer an den kommenden vier Abenden in Schwerin zu sehen bekommen.
Spektakulär ist, was die Performance-Künstlerinnen darin tun: So dient ein nackter Frauenkörper als Klöppel in einer überdimensionalen Glocke, Akteure zerstören die Sixtinische Kapelle, eine lesbischer Papst tritt auf und Jesus gibt dem Publikum Autogramme.
Als Klementia singt Cornelia Zink vom Musikensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters die Susanna. "Ich sang mein erstes Solo mit fünf Jahren. Eine Stimme sprach zu mir, dass ich 2024 mein ganzes Instrument dem Publikum enthüllen werde." Es ist ein Satz, den die Sopranistin während der Aufführung sagt. Er bezieht sich auch darauf, dass Cornelia Zink, wie fast alle, zumeist nackt agiert.
"Kein Körper wird sexualisiert dargestellt"
"Ich bin nach Berlin gefahren und habe mir von Florentina Holzinger 'Ophelia's Got Talent' angeguckt", erinnert sich Zink. "Da war mir nach fünf Minuten klar: Die Frauen auf der Bühne haben so eine große Kraft und Selbstverständlichkeit, mit ihrem Körper umzugehen. Es wird niemand ausgestellt. Kein Körper wird sexualisiert dargestellt. Und da war eine Power in dem Raum, dass ich gedacht habe: Das ist eine Erfahrung, die möchte ich unbedingt mal machen."