Zwei Jahre Haft auf Bewährung nach verpatzten Schönheitsspritzen
Hyaluronspritzen in die Lippen, ins Kinn und die Nase - und das Ganze ohne Ausbildung: Das Amtsgericht Altona hat am Mittwoch eine Frau aus Osdorf zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Die 25-Jährige hatte zu Hause und in einem Schönheitssalon in Hamburg-Ottensen Kundinnen ohne Genehmigung Spritzen verabreicht.
Los ging alles in ihrem alten Kinderzimmer. Da behandelte die Angeklagte schon vor Jahren Freundinnen mit Hyaluron. Erst ohne Spritzen, dann mit. Sie eröffnete auch noch einen Schönheitssalon in Ottensen, die Kundinnen warb sie über Instagram an. "Sibel Beauty" nannte sich die 25-Jährige auf ihrem Instagram-Account.
Trotz Verwarnung Behandlungen fortgesetzt
2020 folgte die erste Verwarnung: Das Gesundheitsamt teilte ihr mit, dass sie ohne Ausbildung keine Spritzen geben darf. Die 25-Jährige ließ sich davon nicht beirren. Auch nicht von einer Hausdurchsuchung vor zwei Jahren. Sie machte weiter, bis sie diesen April das erste Mal vor der Amtsrichterin saß. Seitdem war sie eine Woche in Untersuchungshaft, weil der Verdacht bestand, dass sie mit den "Unterspritzungen" weitergemacht hat.
Einnahmen von rund 10.000 Euro
Die Staatsanwältin forderte dreieinhalb Jahre Haft für die alleinerziehende Mutter. Diese erhielt am Mittwoch aber eine Bewährungsstrafe mit einer Warnung der Richterin: "Sie werden von der Polizei sehr genau beobachtet." 45 Fälle waren angeklagt. Die Frau soll rund 10.000 Euro damit verdient haben.