Illegale Hyaluron-Spritzen: Bewährungsstrafe für Hamburgerin
Hyaluron-Spritzen gegen Falten und für die Lippen: Das Hamburger Amtsgericht hat eine Frau aus Schnelsen am Dienstag zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Die 35-Jährige hatte ihre Kundinnen ohne die erforderliche Ausbildung und Zulassung behandelt.
In ihrem letzten Wort vor dem Urteil sagte die Angeklagte: "Ich wollte Menschen helfen." Sie hatte ihren Kundinnen beispielsweise Hyaluron in die Lippen, in die Tränensäcke oder auch unter Falten im Gesicht gespritzt - allerdings ohne dafür ausgebildet zu sein. Schmerzen, Hämatome, Schwellungen im Gesicht waren die Folgen.
Anwältin: "Kundinnen haben sich um Termine gerissen"
"Es war nie meine Absicht, jemandem weh zu tun," beteuerte die Angeklagte im Gerichtssaal. Laut ihrer Anwältin hätten die Kundinnen sich darum gerissen, von der Angeklagten behandelt zu werden. Die Richterin gab allerdings zu bedenken, dass diese auch nicht wussten, dass die 35-Jährige - anders als vermutet - keine Heilpraktikerin mit Zulassung war.
Richterin: "Vermutlich gab es mehr als die elf angezeigten Fälle"
Im Oktober 2020 hatte die Polizei die Wohnung der alleinerziehenden Mutter in Schnelsen durchsucht und dort Spritzen und Hyaluron gefunden. Und zwar laut Richterin in einer Menge, die darauf schließen lässt, dass die jetzt angeklagten elf Fälle nur "die Spitze des Eisbergs sind". Nur drei Tage nach der Hausdurchsuchung hatte die Angeklagte damals übrigens mit den Unterspritzungen weitergemacht.