THW Kiel Profi Pekeler im Interview: "Jeder zieht sein Ding durch"
Der gebürtige Itzehoer Handballprofi Hendrik Pekeler spricht im Interview über volle Terminkalender, Spielzüge in der Nationalmannschaft und die seltenen Pokal-Heimspiele mit dem THW Kiel.
Wenn THW-Kiel-Profi Hendrik Pekeler aktuell in die Trainingshalle des Rekordmeisters kommt, muss er sich dort relativ einsam vorkommen. Denn die meisten seiner Kollegen sind bei der Handball-Weltmeisterschaft in Polen und Schweden im Einsatz. Der Kreisläufer ist einer der wenigen verbliebenen THW-Akteure in Kiel. Nun traf er sich mit Schleswig-Holstein Magazin Reporter Olli Krahe zum Zaungespräch.
Kiel seit 2018 ohne Pokal-Heimspiel
Dabei redet der 32-Jährige über das nötige Aufbautraining nach dem Achillessehnenriss im vergangenen Jahr und die willkommene Vorbereitung der Kieler in den kommenden Wochen: "Die Grundlagen, die man sonst im Sommer legt, die werden jetzt wieder aufgebaut, von daher tut mir das ganz gut." Bis zum Auftakt am 5. Februar hat er dafür Zeit. Dann trifft der Rekordmeister in der 2. Runde des DHB-Pokals auf den amtierenden Meister SC Magdeburg. Das Spiel findet wegen einer anderen Veranstaltung in der Kieler Arena ausnahmsweise in Hamburg statt. Sehr zum Bedauern des gebürtigen Itzehoers, da er seit 2018 kein Pokal-Heimspiel mehr hatte.
Kribbeln in den Fingern bei Spielen der Nationalmannschaft
Pekeler verpasst trotz seiner Auszeit von der Nationalmannschaft bei der WM kein Spiel der Deutschen. Mit Kribbeln in den Fingern sitzt er vorm Fernseher, wie er anhand des Serbien-Spiels in der Vorrunde verdeutlicht: "Ich kenne die Situation, in der die Jungs da waren. Wenn es nicht kribbeln würde, dann wäre das Feuer für Leistungssport nicht mehr da." Er gewährt auch Einblicke, wie die Nationalspieler innerhalb kürzester Zeit alle Spielzüge von Handball-Bundestrainer Alfred Gislason lernen. Der Isländer verlangt dabei nicht nur taktisches, sondern auch technisches Verständnis seiner Spieler, wie Pekeler berichtet: "Alfred ist ein großer Verfechter von Videomaterial, er hat alle seine Spielzüge in eine Cloud hochgeladen und da hat jeder Spieler Zugriff drauf."
Weniger Belastung für Spieler nicht absehbar
Der "Handballer des Jahres" 2021 schaut dort aktuell nicht mehr rein, auch um seinen Körper zu schonen, denn als Handballer ist der Terminkalender immer voll: Bundesliga, Champions League und Pokal - Wettbewerbe gibt es einige. Pekeler rechnet auch nicht damit, dass es weniger belastend für Profis wird: "Jeder Verband möchte natürlich sein Produkt so gut es geht vermarkten, daher nimmt keiner Rücksicht auf den anderen. Jeder zieht sein Ding durch, von daher wird es auch in Zukunft so bleiben, wie es ist." Also ist laut Meinung des langjährigen Profis weniger Belastung für die Spieler nicht in Sicht.