In diesem Teil unseres Rückblicks 2023 geht es um ein Happy End für einen Fuchswelpen in Ahrensburg. Oder auch um einen Delfin in der Trave, der mit gewaltigen Sprüngen viele Schaulustige unterhält.
Sendedatum: 27.12.2023 | 19:30 Uhr | Schleswig-Holstein Magazin
1 | 9 Ahrensburg (Kreis Stormarn): Streifenpolizistinnen entdecken im April einen Fuchswelpen in Not. Er hat sich in ein Regenrückhaltebecken verirrt. Die Beamtinnen fangen das Tier ein und bringen es zum Wildtier- und Artenschutzzentrum nach Klein Offenseth-Sparrieshoop (Kreis Pinneberg). Dort wird das etwa sieben Wochen alte Fellknäuel auf den Namen "Fiete" getauft und aufgepäppelt. Sein Glück: In der Station sind gerade noch fünf weitere Fuchswelpen, sodass sie in einer Gruppe aufwachsen können.
© Wildtier- und Artenschutzzentrum, Foto: Katharina Erdmann/Wildtier- und Artenschutzzentrum
2 | 9 Lübeck: Ein Delfin ist an einem April-Wochenende an der Ostseeküste und in der Trave unterwegs. Mit hohen Sprüngen unterhält er viele Schaulustige. Experten vermuten, dass das Tier einem Heringsschwarm gefolgt und so von Dänemark aus bis zur Lübecker Bucht gelangt ist.
© Daniel Friederichs
3 | 9 Brodersdorf (Kreis Plön): Anfang Mai tappt spätabends ein ungewöhnlicher Gast in eine sogenannte Fotofalle: ein Goldschakal. Es ist die erste Sichtung mit Fotobeweis in ganz Schleswig-Holstein. Auch wenn Goldschakale noch immer selten in Deutschland anzutreffen sind, kommt es nach Angaben des Landesamtes für Umwelt immer häufiger zu Nachweisen in Europa. Die ursprünglich im Balkan-Raum heimischen Tiere drangen bereits in die Schweiz und auch nach Skandinavien vor.
© IMAGO/Panthermedia
4 | 9 Witzeeze (Kreis Herzogtum-Lauenburg): Im Februar haben wir die Firma Snack Insects besucht. Sie verfeinert Nudeln, Mehl, Granola und andere Lebensmittel seit fast zehn Jahren mit einer besonderen Zutat: Insekten. Das Grillenpulver schmeckt leicht nussig und die Nachfrage nimmt stetig zu. Inhaber Folke Dammann sagt: "Viele Vegetarier verzichten aufgrund des Tierwohls auf Fleisch. Bei Insekten sind Haltung und Schlachtung viel schonender. Daher entscheiden sich auch oft Vegetarier dafür, Insekten zu essen."
© SNACK-INSECTS
5 | 9 Segeberger Forst: Wie Wolfsbetreuer Jens Matzen im Mai mitteilt, gibt es die ersten Wolfswelpen in Schleswig-Holstein seit 180 Jahren. Er hat bei einer Wölfin deutlich vergrößerte Zitzen sehen. Im Juli gibt es die ersten Bilder von Welpen, die in eine Fotofalle tappen.
© LfU SH
6 | 9 Büsum (Kreis Dithmarschen): Die Schiffsbesatzung eines Tonnenlegers entdeckt in der Nordsee vor Büsum den Kadaver einer riesigen Lederschildkröte und bringt ihn an Land. Ein seltener Fund: Diese Tiere sind für gewöhnlich nicht in der Nordsee, sondern in tropischen und subtropischen Gewässern anzutreffen. Das 1,90 Meter große und 500 Kilogramm schwere Tier weist starke Verletzungen und Verwesungszeichen auf.
© Stiftung tierärztliche Hochschule Hannover, Foto: Dr. Joseph Schnitzler
7 | 9 Gettorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde): Im Tierpark wird am 6. September "Yaki" geboren, ein kleiner Affenjunge. Diese bereits dritte Geburt 2023 gilt als eine kleine Sensation. Die Internationale Naturschutzunion beschreibt Schopfmakaken als direkt vom Aussterben bedroht, weshalb sie der höchsten Schutzstufe angehören.
© Tierpark Gettorf
8 | 9 Kiel: Das Riesengürteltier ist so groß wie ein Schaf - und eine von vielen Attraktionen im Zoologischen Museum. Das bietet 2023 exklusive Einblicke in seine Archive und überrascht mit unglaublichen Geschichten aus der Tierwelt. Sechs Millionen Objekte aus vier Jahrhunderten haben hier ihr Zuhause und sind normalerweise ausschließlich der Forschung vorbehalten. Jetzt dürfen Besucherinnen und Besucher diese Tiere sogar anfassen.
© NDR, Foto: Alexa Dudda
9 | 9 Niebüll: In der Nähe des nordfriesischen Ortes wird im November einer der seltensten Vögel der Welt gesichtet: der Waldrapp. Laut NABU sollte der lange Zeit vom Aussterben bedrohte Vogel eigentlich in Richtung Süden unterwegs sein. Doch 18 in Österreich gestartete Tiere sind versehentlich Richtung Norden, teilweise sogar bis nach Schweden geflogen. Grund seien wohl fehlende "Unterrichtsstunden". Denn die Vögel haben keinen angeborenen Flugplan und müssen den Weg in den Süden erst von den Altvögeln lernen.
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