Eine Amsel mit einer Beere auf einem Zweig © Colourbox Foto: Dennis Jacobsen
Eine Amsel mit einer Beere auf einem Zweig © Colourbox Foto: Dennis Jacobsen
Eine Amsel mit einer Beere auf einem Zweig © Colourbox Foto: Dennis Jacobsen
AUDIO: Tote Amseln in SH - NABU vermutet Usutu-Virus als Grund (1 Min)

Zahlreiche Amseln in SH verendet: Ist das Usutu-Virus der Grund?

Stand: 23.08.2024 16:07 Uhr

In diesem Sommer sind viele Amseln in Schleswig-Holstein tot aufgefunden worden. Der NABU vermutet, dass das sogenannte Usutu-Virus die Ursache dafür ist. Wie wird es übertragen und was kann man als Privatperson tun?

In Schleswig-Holstein sind in diesem Sommer über das ganze Land verteilt bislang deutlich mehr Amseln als üblich verendet. Verstärkt Todfunde gab es laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) zum Beispiel schon in Kiel, Neumünster und Norderstedt (Kreis Segeberg). Die Naturschützer vermuten, dass der Grund dafür das sogenannte Usutu-Virus sein könnte - bislang wurden 526 Fälle im Land gemeldet. Im vergangenen Jahr waren es noch 87 gemeldete Fälle, so der NABU.

Um Usutu-Virus festzustellen: Tote Amseln ans Institut schicken

Eine tote Amsel. © NDR Foto: Hanna Grundlach
In diesem Sommer sind viele Amseln verendet. Naturschützer haben das Usutu-Virus in Verdacht.

Um klar zu identifizieren, ob die Amseln tatsächlich am Usutu-Virus gestorben sind, muss das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg die verendeten Vögel auf das Virus testen. Das Institut bittet deshalb darum, Todfunde von Amseln nach Möglichkeit direkt einzusenden.

Wichtig sei dabei, die Vögel möglichst schnell nach dem Tod gekühlt zu verschicken. Fundort und -zeit sowie weitere wichtige Umstände sollten beigefügt werden. Es bestehe zwar keine Infektionsgefahr mit dem Usutu-Virus, jedoch sollten vorsichtshalber Handschuhe getragen oder ähnliche Schutzmaßnahmen getroffen werden, erklärt das Institut auf seiner Webseite.

Der NABU bittet außerdem darum, Todfunde von Amseln auf ihrer Webseite zu melden.

Was ist das Usutu-Virus?

Das Usutu-Virus wird von Stechmücken übertragen, erklärt Janina Philipp vom NABU Deutschland. Da es diesen Sommer recht nass und verregnet war, hätten die Mücken sich gut vermehren können. Hat sich ein Vogel infiziert, wird er orientierungslos und verendet innerhalb weniger Tage, so die Expertin.

"Es ist tatsächlich ein Phänomen, das sie vermutlich wirklich in jedem Garten in Schleswig-Holstein auffinden werden in nächster Zeit", so Philipp. Viel tun könne man da als Privatperson nicht.

Weitere Informationen
Amsel bei der Nahrungssuche. © NDR Foto: Andreas Günther aus Greifswald

Usutu-Virus: Hamburger Virologen befürchten Amselsterben

In diesem Jahr befürchten Hamburger Virologen das nächste große Amselsterben durch das Usutu-Virus in Deutschland. Es wird durch Mücken übertragen. mehr

Eine Amsel mit einer Beere auf einem Zweig © Colourbox Foto: Dennis Jacobsen

Tote Amseln: Usutu-Virus breitet sich im Landkreis Uelzen aus

Fast täglich melden sich Menschen beim NABU, die kranke oder tote Amseln im Landkreis Uelzen gefunden haben. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 23.08.2024 | 15:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Wildtiere

Tiere

Seltene Krankheiten

Infektion

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

ChemCoast Park Brunsbüttel. © NDR

Spionage? Drohnen über Brunsbüttel beschäftigen Politik und Polizei

Die Staatsanwaltschaft Flensburg ermittelt nach wiederholten Drohnen-Flügen über den ChemCoast Park. Das Innenministerium hält sich bedeckt. mehr

Videos