Weiterer wichtiger Schritt für Brunsbütteler Schleusenkammer

Stand: 19.01.2023 05:00 Uhr

Das Binnenhaupt der neuen Schleusenkammer in Brunsbüttel stellt die Verbindung zwischen dem Vorhafen und der Schleusenkammer her. In einer 13-Stunden-Schicht haben Bauarbeiter den Beton in die Stahl-Konstruktion gegossen.

von Jonas Salto

Neubau der Schleusenkammer der NOK-Schleuse in Brunsbüttel © NDR Foto: Screenshots
In die Baugrube werden insgesamt 450 Kubikmeter Beton gegossen.

Bei eisiger Kälte an der Brunsbütteler Schleuse im Kreis Dithmarschen mussten die Bauarbeiter die Betonage-Arbeiten durchführen. Keine einfache Aufgabe, erklärt Projektleiterin Annemarie Brandt von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung: "Wir haben einen hohen Bewehrungsgrad - das heißt, den Beton hier einzubringen und durchzufädeln, entsprechend zu verdichten, stellt am gesamten Binnenhaupt eine der größten Herausforderungen dar." In die Grube müssen insgesamt 450 Kubikmeter Beton.

Eigenes Beton-Mischwerk auf der Baustelle

Der für den Schleusenbau verwendete Beton darf maximal eine Stunde im Betonmischer-Lkw sein und muss spätestens dann auf die entsprechende Stelle gegossen werden. Da sich die neue Schleuse im Moment noch auf einer künstlichen Insel befindet und die Lastwagen nicht schnell zur Einsatzstelle kommen, ist extra ein Betonmischwerk auf der Schleusenbaustelle errichtet worden. Dort mischen die Bauarbeiter den Baustoff an. Im Anschluss bringen sie ihn auf kurzem Weg per Lkw zum Binnenhaupt, das auf der Kanal-Seite der Schleuse liegt.

Zusatzstoffe im Beton wegen Salzwasser

Baugerüst und Arbeiter an der NOK-Schleuse in Brunsbüttel © NDR Foto: Screenshots
Die Bauarbeiten an der Schleuse sollen 2026 beendet sein und die ersten Schiffe die Schleuse dann passieren.

Da das Bauwerk zum Teil auch Kontakt mit dem Salzwasser haben wird, kommt ein besonderer Beton zum Einsatz. Laut Annemarie Brandt nutzen die Bauarbeiter bestimmte Zusatzstoffe. Durch sie soll das Bauwerk besser vor Korrosion geschützt werden. Fünf Lkw pendeln dauerhaft zwischen Mischwerk und Binnenhaupt und bringen laufend neuen Beton an die Baustelle.

Ende 2026 Inbetriebnahme der Schleuse

Mit der Betonage ist laut der Projektleiterin der WSV ein weiterer, wichtiger Schritt geschafft. Im Moment geht die Behörde davon aus, dass die neue Schleusenkammer am 31. Dezember 2026 erstmals für Schiffe öffnen kann. Die nächsten Meilensteine werden nun die Trockenlegungen des Außen- und Binnenhauptes sein. Das soll beides bis zum Herbst geschafft sein.

Größtes Wasserbau-Projekt Europas

Der Bau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel ist im Moment das größte wasserbauliche Projekt Europas. Da die bestehenden Schleusenkammern schon seit 1914 in Betrieb sind, müssen sie bald grundlegend saniert werden. Damit dann aber trotzdem weiterhin große Containerschiffe die Schleuse nutzen können, um in den Nord-Ostsee-Kanal zu fahren, wird seit 2015 die neue Kammer gebaut. Sie soll den Schiffsverkehr am Laufen halten und dient in Zukunft sozusagen als eine Art "Bypass".

Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 18.01.2023 | 19:30 Uhr

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