Warhammer: Schleswig-Holsteiner entwickeln Podcast
Es ist der erste deutschsprachige Warhammer-Podcast made in Schleswig-Holstein: "Beim Imperator Nichts Neues" erreicht Fans in ganz Deutschland. Andy, Santa und Grabwoski erzählen vom Spiel und der Sammelleidenschaft von Tabletop-Figuren.
Seine erste Warhammer-Figur hat Andy mit sechs Jahren bekommen. Seine Eltern kauften ihm die kleine Miniatur im Harrods im England-Urlaub. Heute, 26 Jahre später, macht der bis zum Hals tätowierte Klempner aus Kaltenkirchen (Kreis Segeberg) mit zwei Freunden den ersten deutschsprachigen Fan-Podcast zu dieser Science-Fiction-Welt. Mit "Beim Imperator nichts Neues" erklären sie Warhammer 40.000 für Interessierte und Fans. 6.000 Streams hatten sie im letzten Monat. Sie verzeichnen eine zunehmende Followerschaft bei Instagram.
Als Hobby in der Corona-Pandemie gestartet
Angefangen haben Andy, Santa und Grabowski während der Pandemie. "Sonst treffen wir uns einmal die Woche zum Spielen, das ging während Corona nicht und wir wollten in Kontakt bleiben", sagt Andy. Sie produzieren alles selbst, mittlerweile mit professioneller Technik zuhause. Die drei nehmen bewusst keine Gebühren für ihren Podcast, machen das als Hobby, kostenfrei für alle Interessierten - auch nach der Pandemie. "Der Podcast und das Hobby sind ein ziemlich tolles Mittel gegen Einsamkeit", meint Santa.
Warhammer - vom Brettspiel zum Welterfolg
Star Wars ist fast jeder Person ein Begriff, doch es gibt noch mehr Fantasy-Welten, die immer beliebter werden. Warhammer 40.000 - oder auch Warhammer 40k genannt - ist eine düstere Science Fiction-Welt im 41. Jahrhundert, in der sich verschiedene Zivilisationen und Kreaturen Kämpfe um Rohstoffe liefern. Gespielt wird das Strategie- und Brettspiel mit kleinen Figuren, die durch Würfeln gegeneinander kämpfen.
Die Miniaturen bestehen aus Zinn oder Kunststoff und sind das Herzstück des Spiels. Stundenlang werden die Figuren bemalt, auch das gehört zum Hobby. Ganz günstig ist das allerdings nicht: Ein Einsteiger-Set beginnt bei etwa 45 Euro - mit Spielbrett aus Papier, Figuren und Farben zum Bemalen. Mittlerweile gibt es etliche Merchandise-Artikel, Tausende Bücher, Sammelkarten, Spielsets, Würfel, Computerspiele, Serien, Filme und natürlich die Miniatur-Figuren. Das britische Unternehmen ist mit Warhammer ein millionenschweres Geschäft geworden - und zwar international.
Live-Podcast auf Metal-Festival
"Würde man die Menschen bei Wacken fragen, was Warhammer ist: Fast alle wüssten, worum es geht", sagen die Podcast-Macher. Das Warhammer-Universum und Metal - beides seien Welten für Leute mit einem Hang zu düsteren Dystopien, lachen sie. Dieses Mal eröffnen sie mit einem Live-Podcast passend das Metal-Festival "Unleash The Kraken" in Ahrensburg (Kreis Stormarn).
Durch Warhammer alte Freunde wiedertreffen
"Ich wette, in jedem Dorf in Schleswig-Holstein findest du mindestens eine Person, die das spielt", sagt Andy. Er selbst hat durch den eigens produzierten Podcast alte Freunde wiedergetroffen, die sich als Fans bei ihm gemeldet haben. "Das sind alte Freunde aus der Schulzeit oder aus dem Kindergarten, die ich aus den Augen verloren hatte und gar nicht wusste, dass sie auch Warhammer spielen", sagt er. Jetzt hat er einen Kumpel aus Kiel wiedergetroffen. Generell sei das Spiel toll, um neue Leute kennenzulernen. "Die Community ist total divers, das macht besonders Spaß", sind sie sich einig. Sie selbst arbeiten als Klempner, Handwerker und Busfahrer - durch Warhammer kommen sie in Kontakt mit Ärztinnen und Ärzten, Richterinnen und Richtern sowie anderen Menschen, die sie so im echten Leben wahrscheinlich nicht treffen würden. Basteln, lesen, malen, spielen - das verbindet.