Von Kiel nach Sinsheim: U-Boot unternimmt letzte Reise
Sie war eines der ersten beiden deutschen U-Boote, die nach dem Zweiten Weltkrieg in US-amerikanische Hoheitsgewässer einliefen: Fast 40 Jahre war die "U17" im Dienst der Deutschen Marine. Jetzt beginnt sie ihre letzte Überfahrt - ins Museum nach Sinsheim.
Ein ungewöhnlicher Anblick am Freitagmorgen an der Kieler Förde: Ein knapp 50 Meter langer und 460 Tonnen schwerer grauer Koloss schwebt in der Luft - befestigt am Kran der Werft German Naval Yards. Meter für Meter bewegt sich das ausgemusterte U-Boot quer über das Werftgelände. Hier wurde die "U17" der Deutschen Marine demilitarisiert. Das heißt: Die Torpedos, Batterien und Technik wurden ausgebaut. Außerdem wurden die Tauchzellen angebort, um das Boot unbrauchbar zu machen. Aus diesem Grund ist die "U17" auch nicht mehr schwimmfähig. Der Kran hebt sie auf ein Ponton, das das U-Boot weitertransporterien wird.
Ein Stück Geschichte der Deutschen Marine
Mit dabei war am Freitag auch Jörn Schierhorn. Er war bis 2010 der letzte Kommandant des Schiffes. Eigentlich hatte er mit dem Thema abgeschlossen, sagt er. "Jetzt stehe ich wieder vor dem eigenen U-Boot und es kommen viele Erinnerungen hoch, schöne Erinnerungen, es war eine sehr intensive Zeit", erzählt Schierhorn. Der ehemalige Kommandant ist froh, dass die "U17" in einem Museum landet. "Es ist der Abschluss einer sehr langen Reise in der Deutschen Marine." Fast 40 Jahre war "U17" im Dienst der Marine. Ihr Heimathafen war Eckernförde. Sie war eines der erstes beiden deutschen U-Boote, die nach dem Zweiten Weltkrieg in US-amerikanische Hoheitsgewässer einliefen.
Von der Ostsee in den Südwesten
Am Sonnabend tritt die "U17" ihre letzte Reise auf dem Ponton an. Ab 6 Uhr zieht sie ein Schlepper zunächst in Richtung Nord-Ostsee-Kanal. Das U-Boot hat einen sehr langen Reiseplan vor sich. Über die Nordsee geht es zunächst nach Holland zu einem kurzen Zwischenstopp. Von dort zieht sie der Schlepper weiter über den Rhein nach Speyer in Rheinland-Pfalz, wo das U-Boot Mitte Mai erwartet wird. Hier soll das Schiff in einer Museums-Werkstatt für den Weitertransport über die Straße und für die Ausstellung vorbereitet werden. Im Technik Museum in Sinsheim in Baden-Württemberg soll das U-Boot schließlich zu sehen sein. Doch bis dahin wird es noch etwa ein Jahr dauern. Die Technik Museen Sinsheim Speyer zeigen nach eigenen Angaben zusammen auf mehr als 200.000 Quadratmetern über 6.000 Exponate aus allen Bereichen der Technikgeschichte.