Viel Regen: Landwirte ziehen durchwachsene Ernte-Bilanz
Am Ende war die Saison doch ganz schön verregnet: Die Landwirte in Schleswig-Holstein können nach Angaben des Bauernverbandes nur eine durchwachsene Ernte einfahren. Wegen des Klimawandels wird nach neuen Wegen gesucht.
Besonders die Erntemengen bei Winterweizen und Raps waren dem Verband zufolge enttäuschend. Höchstwerte gebe es bei diesen beiden Feldfrüchten schon einige Jahre nicht mehr. Der viele Regen war schuld und die Landwirte mussten die trockenen Tage nutzen, um noch rechtzeitig die Ernte von den Feldern zu holen.
Einzelne Betriebe hatten nach Angaben des Verbands berichtet, auf die Ernte verzichtet und Teilflächen umgepflügt zu haben. Die Felder seien zum Teil nicht mehr befahrbar gewesen. Komplett auf die Ernte verzichtet hätten aber nur wenige Bauern.
Auf andere Sorten setzen?
Für die Zukunft wäre es für Landwirte eine Möglichkeit, bei Getreide und Raps auf andere Sorten zu setzen, die mit den Wetterbedingungen besser klarkommen. Ackerbohnen oder Sommerfrüchte wären eine Option. Ganz abfangen könne man den Klimawandel damit aber auch nicht, sagte eine Verbandssprecherin.
Ein Problem sei auch das Thema Pflanzenschutz, sagt der Bauernverband. Da die Betriebe deutlich weniger dieser Mittel einsetzten, würden Schaderreger Resistenzen entwickeln. Die Folge: Die Schädlinge können schwerer bekämpft werden. Und darunter leiden dann die Qualität und letztendlich die Erntemenge.
Kohl ist bereit zum traditionellen Anschnitt
Reif sind zurzeit auch die Kohlköpfe. In Marne (Kreis Dithmarschen) steht am Dienstag der traditionelle Kohlanschnitt an. Im Kreis befindet sich das mit rund 3.000 Hektar größte zusammenhängende Kohlanbaugebiet in Europa. Gut 90 Millionen Kohlköpfe werden jährlich geerntet.