Verteidigungsminister Pistorius bei der Marine in Schleswig-Holstein
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besucht knapp einen Monat nach seiner Ernennung mehrere Bundeswehrstandorte, darunter am Dienstag auch die Marine in Eckernförde.
Das Medieninteresse in Eckernförde war groß. Dutzende Journalisten waren dabei, als der Verteidigungsminister am späten Vormittag am Marine-Standort eintraf. Der SPD-Politiker fuhr mit einem Konvoi von Gefechtsfahrzeugen vor und wurde vom Seebataillon in Empfang genommen. Anschließend ging es für den Minister auf das Minenjagdboot "Bad Bevensen".
Am Rande seines Besuchs wollte sich Pistorius auch mit dem Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, unterhalten. Dabei dürfte es unter anderem um die Zeitenwende der Bundeswehr gehen - und darum, was die Marine braucht, um in Zukunft schnell einsatzfähig zu sein.
Mehrere Manöver und Gespräche
Für den Besuch von Pistorius waren mehrere Termine auf Schiffen der Marine geplant. Dort wurde einiges geboten: Nach seinem Aufenthalt am Vormittag auf dem Kriegsschiff ging es für den Minister mit dem Schlauchboot über die Ostsee auf die große Fregatte "Hessen". Aus einem Helikopter seilten sich Soldaten auf das Deck des Schiffes ab.
Am Nachmittag fanden auf der Ostsee ein Übungsmanöver mit dem U-Boot U32 sowie Manöver der Eurofighter vom "Taktischen Jagdgeschwader 71" aus Rostock-Laage und eines US-Zerstörers statt. Der Minister sagte im Vorfeld, dass er bei allen Programmteilen mit den Soldaten und Soldatinnen ins Gespräch kommen und die Fähigkeiten der Marine kennenlernen möchte. Dem kam er nach und informierte sich unter anderem über das Leben auf einem Kriegsschiff.
Fregattenkapitän: "Nun müssen auch Taten folgen"
Die Soldaten wirkten sehr interessiert am Besuch des Ministers und präsentierten stolz ihr Können. Katharina Henschel, Erster Offizier der Fregatte "Hessen", sagte gegenüber NDR Schleswig-Holstein, dass Pistorius das Wort sehr schnell an die Soldaten gerichtet habe. Er hätte versprochen, dass da, wo Hilfe benötigt wird, auch Hilfe komme. Das würden ihm die Soldaten im Moment auch abnehmen, so die Fregattenkapitänin. "Aber nun müssen auch Taten folgen." Doch sie räumt ein: An einem der größten Probleme der Marine, nämlich dem Personalmangel, ließe sich jedoch nicht so schnell etwas ändern.