Stolpe: Kalte Wärme spart Energie und Kosten für Hausbesitzer
Im Kreis Plön ist am Donnerstag ein innovatives Heizsystem ans Netz gegangen. Geothermie-Sonden liefern sogenannte kalte Wärme aus dem Untergrund.
22 Geothermie-Sonden sind 130 Meter tief in den Boden eingearbeitet. Sie sind zu einem Netz verbunden. So fließt die kalte Wärme mit 5 bis 13 Grad zu den angeschlossenen Häusern. Dort sorgen Wärmepumpen für Wohlfühltemperatur in den Räumen und heizen auch das Wasser für die Dusche auf. Die Gemeinde von Bürgermeister Holger Bajorat (CDU) hat das System am Donnerstag in Betrieb genommen. Seine Gemeinde wollte unabhängig von fossiler Energie sein und umweltfreundlich heizen. Das ermöglicht das neue System. Die Wärmepumpen werden mit Ökostrom betrieben. Vergleichbare Systeme sind in Dänemark schon länger bekannt. In Deutschland wurden sie bisher wenig umgesetzt.
Gemeinsames System günstiger als Einzelinstallationen
Die angeschlossenen Hausbesitzer profitieren vom Verbund mit den Nachbarn im Neubaugebiet. Die Ausgaben auf 15 Jahre gerechnet liegen etwa 10 Prozent unter denen einer Lösung mit einer herkömmlichen Wärmepumpe. Pro Jahr belaufen sich die Kosten für Heizung und Warmwasseraufbereitung auf 2.700 Euro für ein durchschnittliches Haus. Das hat Hansewerk Natur ausgerechnet. Die Firma betreibt das Netz in Stolpe. CO2-Ersparnis pro Jahr: etwa 60 Tonnen gegenüber einer erdgasbetriebenen Wärmeversorgung.
Im Sommer kühlt das Wärmenetz
Das System hat noch eine weitere Funktion: Steigen die Temperaturen draußen, lassen sich die Räume über die Fußbodenheizung bei Bedarf etwas abkühlen. Dann nimmt das Netzwerk Wärme aus den Räumen auf und führt diese dem System zu - zum Beispiel um das Wasser im Badezimmer aufzuwärmen. Im Neubaugebiet Kräuterpark sind die ersten Bewohner bereits eingezogen. Insgesamt werden hier einmal 34 Wohnungen an das System angeschlossen sein.