St. Peter-Ording: Umweltschützer erneuern Kritik am Kitesurf Masters
Vier Hektar Zeltstadt für die Kitesurfer, mehr als 90.000 Zuschauer besuchten die Wettbewerbe und Surfpartys in St. Peter-Ording. Das gefährde die Tiere im Wattenmeer, sagen Naurschützer. Der Veranstalter weist die Kritik zurück.
Urinieren in den Dünen, freilaufende Hunde am Strand, laute Musik bis tief in die Nacht: Während viele Tausend Besucher am Wochenende in St. Peter-Ording das Kitesurfen feierten, kritisiert die Schutzstation Wattenmeer das Event. Die Naturschützer bemängeln unter anderem, dass die laute Musik der Partys am Strand in einem Umkreis von sieben Kilometern Luftlinie bis 1.30 Uhr nachts zu hören gewesen sei.
Schutzstation Wattenmeer: "Nachhaltigkeit ist etwas anderes"
In einem Nationalpark sei ein solcher Lärm ein Unding, sagt Katharina Weinberg von der Schutzstation Wattenmeer. Außerdem kritisiert Weinberg die hellen Lichtstrahlen auf dem Eventgelände bis Veranstaltungsende: Diese führten dazu, dass Insekten, Vögel und Amphibien gestört wurden. "Wir haben sehr hohe Schallemissionen, ganz hohe Lichtemissionen und das ist ein ganz sensibler Ort, wo wir uns da befinden. Insofern würde ich sagen, Nachhaltigkeit ist etwas anderes", so Weinberg.
Veranstalter: Bauzaun zum Schutz der Tiere aufgestellt
Veranstalter Matthias Regber weist die Kritik zurück: "Grundsätzlich ist es so, dass wir viele Maßnahmen machen, um die Kitesurfmasters in St. Peter-Ording zu einer der nachhaltigsten Großveranstaltungen überhaupt zu machen." Das schließe Einzelfälle nicht aus, in denen Menschen sich falsch verhalten würden: "Zum Beispiel haben wir, um zu verhindern, dass Menschen überhaupt in die Dünen kommen können, über einen Kilometer Bauzaun aufgestellt, sodass das Veranstaltungsgelände hermetisch abgeriegelt ist von schützenswerten Zonen." Er sei sehr stolz auf die Maßnahmen, die er und sein Team umgesetzt haben.
Kitesurf Masters - Großevent in SPO
Die Kitesurf Masters gelten laut Veranstalter als die größte Kitesurf-Veranstaltung der Welt. Neben den Wettbewerben und der nach eigenen Angaben weltweit größten Kite-Expo gab es auch ein Rahmenprogramm für Sportsfreunde und Schaulustige. Kiterinnen und Kiter aus der ganzen Welt traten in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an und kämpften um Preisgelder in Höhe von mehreren Tausend Euro.
NABU kritisierte Standortwahl bereits vor der Veranstaltung
Schon vor Start des Events kritisierte der NABU die Standortwahl: Es sei die Frage, ob ein solcher Sport in dieser Dimension mitten im Nationalpark stattfinden müsse. Ein so großes Event sei für die Natur ein Problem. Die Veranstalter sagten vorab zu, sich zu bemühen, den negativen Einfluss ihrer Aktivitäten zu reduzieren.