Sirenen für den Bevölkerungsschutz: Es fehlen viel zu viele
Sirenen nehmen im Bevölkerungsschutz eine zentrale Rolle ein, denn sie sollen etwa bei eintretenden Naturkatastrophen Alarm schlagen. Doch es gibt viel zu wenige.
Sie sollen die Feuerwehr alarmieren und die Bevölkerung warnen: Sirenen mit ihrem lauten Heulton. Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) ist der Bevölkerungsschutz stärker in den Fokus gerückt. Bundesweit werden seitdem Warnsysteme ausgebaut und modernisiert, auch hier in Schleswig-Holstein. Doch von dem angepeilten Ziel von 5.000 Zivilschutzsirenen ist man zwischen Nord- und Ostsee noch weit entfernt.
Es braucht doppelt so viele Sirenen in SH
Innenstaatssekretär Jörg Sibbel (CDU) sagt, der flächendeckende Ausbau des Sirenennetzes sei in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigt worden. "Aktuell haben wir noch 2.600 Sirenenstandorte in Schleswig-Holstein. Um aber flächendeckend ein Sirenennetz vorzuhalten, bräuchten wir 5.000 Standorte", sagt Sibbel. Insbesondere in den Städten gebe es zum Teil überhaupt keine Sirenen mehr.
Die Anlagen, die gerade noch in Betrieb sind, sind aus der Zeit des Kalten Krieges. Früher waren es mal 5.000 - und genau da möchte die Landesregierung wieder hin. Das Problem: Die Nachfrage nach Sirenen ist bundesweit stark gestiegen, Lieferungen und Einbau verzögerten sich daher vielfach, sagte Innenstaatssekretär Sibbel. Knapp drei Millionen Bundesmittel sind in den vergangenen Jahren nach Schleswig-Holstein geflossen, um die Sireneninfrastruktur zu verbessern. "Wir brauchen mehr Mittel vom Bund", fordert Sibbel, "der aktuelle Mittelbedarf in SH beträgt rund 55 Millionen Euro." Bis 2030 stellt das Land mit einem eigenen Förderprogramm gut 23 Millionen Euro bereit.