Silvesternacht in SH: Zahlreiche Einsätze für Rettungskräfte
Während das neue Jahr in Schleswig-Holstein mit viel Feuerwerk begrüßt wurde, war die Nacht für die Rettungskräfte im Land alles andere als ruhig.
Nach zwei Jahren mit Corona-bedingten Einschränkungen durfte an diesem Silvester wieder Feuerwerk gezündet werden. An vielen Orten in Schleswig-Holstein wurde das neue Jahr mit farbenprächtigen Feuerwerken und viel Knallerei begrüßt. Es kam aber zu zahlreichen Zwischenfällen.
Angespannte Lage in Kiel
Die Feuerwehr in Kiel erklärte, die Lage im Rettungsdienst sei am Silvestertag schon in den Nachmittagsstunden zeitweise angespannt gewesen. Mehrere Menschen hätten sich beim Böllern schwer verletzt, weil sie leichtsinnig waren. Auch Passanten hätten Verbrennungen durch fehlgeleitete Raketen und Feuerwerksbatterien oder auch Knalltraumata erlitten. Die Feuerwehr sprach von Dutzenden Einsätzen. In den ersten Stunden des neuen Jahres wurden die Feuerwehrleute dann zu so vielen Einsätzen gleichzeitig gerufen, dass alle Löschfahrzeuge der Berufsfeuerwehr und noch dazu drei Freiwillige Feuerwehren in Einsätzen gebunden waren. In Kiel-Elmschenhagen brannten außerdem mehrere Autos auf einem Parkdeck. Es blieb bei Sachschaden.
Rettung aus brennendem Haus
Am schwierigsten gestaltete sich für die Feuerwehr ein Einsatz in Elmshorn. Dort war in den frühen Morgenstunden das Feuer eines brennenden Carports auf ein Doppelhaus übergegriffen. 130 Einsatzkräfte kämpften mehr als elf Stunden gegen die Flammen, erklärte Feuerwehrsprecher Sebastian Kimstädt: "Als die ersten Kräfte unter Atemschutz in das Gebäude vorgegangen sind, mussten sie den Einsatz abbrechen, weil bereits eine hölzerne Treppe zerstört war und auch Teile der Decke runtergekommen waren. Ein weiteres Vorgehen wäre für die Einsatzkräfte zu gefährlich gewesen." Den Helfern gelang es, mit Steckleitern in das Obergeschoss des Gebäudes zu gelangen und einen Mann zu retten. Er starb aber wenig später im Krankenhaus. Wegen der starken Rauchentwicklung vor Ort ließen sich zudem sieben Rettungskräfte vorsorglich in Kliniken behandeln.
In der Heider Friedrichstraße waren am Neujahrsmorgen seit 8 Uhr etwa 100 Feuerwehrleute im Einsatz, um den Brand in einem Stadthaus zu löschen. Häuser brannten außerdem in Lauenburg, in Havetoft (Kreis Schleswig-Flensburg) und in Neumünster.
Mann stirbt durch Kohlenmonoxid-Vergiftung
Für einen 21-jährigen Mann in Neumünster kam dagegen jede Hilfe zu spät. Laut Polizei wurde die Feuerwehr gegen 19:30 Uhr von Angehörigen informiert, weil die Mutter des Mannes telefonisch nicht erreichbar war. Polizei und Feuerwehr öffneten daraufhin die Wohnungstür. Der 21-Jährige war bereits durch giftige Kohlenmonoxidgase gestorben. Seine 54 Jahre alte Mutter vor Ort noch reanimiert und kam im Anschluss mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus nach Lübeck, von dort wurde die lebensgefährlich verletzte Frau mit einem Rettungshubschrauber nach Berlin geflogen.
Auslöser war vermutlich ein Grill. Nach derzeitigen Stand der Ermittlungen war der noch nicht abgelöschte Grill vom Balkon in die Wohnung geholt worden. Derzeit geht die Polizei von einem Unglücksfall aus.