Schweinswale ungewöhnlich häufig in der Elbe bei Wedel
In diesem Frühjahr sind in der Elbe außergewöhnlich häufig Schweinswale entdeckt worden. Das zeigt eine Messung der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz. "Im April wurden dort im Vergleich zu den Vorjahren fünf- bis zehnmal häufiger Schweinswale detektiert", heißt es in einer Mitteilung der Bundesanstalt. Sie hat in Wedel im Kreis Pinneberg eine Messstation. Im Schnitt seien dort im April alle zwei Stunden ein Schweinswal erfasst worden.
Schweinswale auf der Jagd nach Stint-Schwärmen
Normalerweise leben Schweinswale in der Nordsee und im Wattenmeer. Im Frühjahr schwimmen sie regelmäßig in die Flüsse Elbe, Ems und Weser, um dort Stinte zu jagen. Der Stint gehört zu den heimischen Fischen in der Elbe und laicht dort zwischen März und April.
Laut NABU und BUND gehen die Stintbestände in der Elbe seit Jahren zurück. Einst riesige Fischschwärme seien durch schlechte Wasserqualität und zu wenig Sauerstoff im Wasser um 85 Prozent geschrumpft. "Natürlich ist April auch eine Zeit, in der Stint normalerweise geangelt oder gefangen wird. Nach meiner Einschätzung ist es eine Verzweiflungstat der Schweinswale, weil sie sonst nichts mehr zu fressen finden. Die Bestände des Stints haben sich aber auf keinen Fall erholt" sagt Malte Siegert vom NABU Hamburg.