Rendsburger Schwebefähre: Schon wieder ein Ausfall
Und schon wieder steht die Schwebefähre in Rendsburg still: Bereits seit Sonnabend ist die Verbindung über den Nord-Ostsee-Kanal nicht nutzbar. Der Grund laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt: ein Computerfehler.
Das Computerproblem soll so kompliziert sein, dass die Schwebefähre wahrscheinlich länger ausfällt. Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) wird die Fähre bis Ostern vermutlich nicht wieder schweben. Ein Sprecher sagte NDR Schleswig-Holstein, dass die Fähre eventuell sogar bis zum 19. oder 20. April nicht einsatzbereit ist. Dieser Termin könne sich aber auch nach vorne oder hinten verschieben.
Pendler ärgern sich über Dutzende Ausfälle
Vor allem Pendler, die die Hängebahn zwischen Rendsburg und Osterrönfeld nutzen, ärgern sich darüber, dass die Rendsburger Schwebefähre immer wieder ausfällt. Seit sie im März vergangenen Jahres wieder in Betrieb genommen wurde, ist sie schon Dutzende Male ausgefallen.
Thomas Fischer vom WSA sagte, die Ausfälle würden nicht gezählt. Die Gründe waren laut Amt unterschiedlich. Demnach gab es sowohl Fehler in der Elektronik, aber auch Materialfehler beim Neubau wurden entdeckt. Laut Fischer sollte die Schwebefähre ohnehin vom 11. bis einschließlich 19. April für eine geplante Wartung außer Betrieb gehen. Dabei sollte es um den Korrosionsschutz, Arbeiten am Schrankengehänge und die Auswechslung einer defekten Antenne gehen.
Keine lange Testphase für die Schwebefähre
Viele Menschen fragen sich, warum die Fähre immer wieder ausfällt. Fischer sagte, dass man sich weiterhin in der Testphase befinde und die neue Schwebefähre ein Prototyp sei. Er zog einen Vergleich zum Auto: Ein neu entwickelter Wagen würde vom Hersteller auch erst jahrelang unter Ausschluss der Öffentlichkeit getestet.
So eine Testphase habe es bei der Rendsburger Fähre mit ihrer komplett neuen Technik nicht gegeben, , so Fischer. Dafür hätte sie vor dem ersten offiziellen Einsatz sehr lange über den Nord-Ostsee-Kanal pendeln müssen - und zwar ohne Passagiere. Eine solche lange Testphase habe es aber nicht gegeben, erklärte Fischer.
Kollision mit Frachter im Januar 2016
Sechs Jahre lang war die Region Rendsburg ohne Schwebefähre: Im Januar 2016 kollidierte das historische Transportmittel mit einem Frachter. Der Neubau hat laut WSA rund 13 Millionen Euro gekostet und ist seit März 2022 im Betrieb. Die neue Fähre kann bis zu 100 Menschen und vier Autos befördern - wenn sie denn fährt.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Kreis Rendsburg-Eckernförde
