Radschnellweg Elmshorn-Hamburg: Bündnis soll Tempo machen

Stand: 02.06.2023 19:10 Uhr

Nach mittlerweile schon sechs Jahren Planung haben Schleswig-Holstein, Hamburg und der Kreis Pinneberg nun ein sogenanntes Trassenbündnis geschlossen. Es soll das Projekt entscheidend beschleunigen. Doch wo genau der Radschnellweg zwischen Pinneberg und Hamburg verlaufen soll und wann er gebaut wird, ist weiterhin unklar.

Es ist das größte länderübergreifende Projekt für einen Radschnellweg in Deutschland: Hamburg soll mit den Umlandgemeinden in Schleswig-Holstein und Niedersachsen durch Velorouten verbunden werden - ein Traum für jeden Fahrradfahrer. Diese Radschnellwege sind vier Meter breit und es gibt kaum Ampeln oder Kreuzungen. Wenn möglich, führen die Trassen immer entlang der Bahn - für entspanntes, klimafreundliches Fahren. Doch der Weg dorthin ist lang. Schon seit 2017 plant man in Südholstein insgesamt vier Radschnellwege, und für alle liegen Machbarkeitsstudien vor. Doch wann der erste Meter befahrbar sein wird, weiß noch immer niemand.

Bald konkrete Planungen im Kreis Pinneberg

Es sei nicht so einfach wie der Bau für eine Auffahrt eines Einfamilienhauses, sondern ein spezielles Projekt, antwortet Landrätin Elfi Heesch (parteilos) auf die Frage, wann denn nun endlich der erste Spatenstich für den Radschnellweg komme. Jeder Ort an der Strecke dürfe mitplanen, und natürlich habe jede Kommune unterschiedliche Ansprüche, erklärt Heesch. Trotzdem gehe es nun beim Radschnellweg zwischen Elmshorn (Kreis Pinneberg) und Hamburg voran. Ein Trassenbündnis zwischen den Ländern Schleswig-Holstein, Hamburg, dem Kreis Pinneberg, der Metropolregion Hamburg sowie den beteiligten Kommunen ist geschlossen. Der erste Bauabschnitt zwischen Pinneberg und Hamburg soll zeitnah, wie es heißt, konkret geplant werden. Für den etwa 13 Kilometer langen Abschnitt sind etwa 26 Millionen Euro veranschlagt, und über die Finanzierung ist sich das neue Bündnis einig: 25 Prozent der Baukosten trägt der Kreis Pinneberg. Das Land übernimmt die restlichen 75 Prozent, auch mithilfe von Fördermitteln des Bundes.

Pinneberger Radschnellweg als Vorbild?

Geplant sind weitere Radschnellwege von Bad Bramstedt (Kreis Segeberg), Ahrensburg (Kreis Stormarn) und Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) sowie eine Route durch Lübeck. Ein Bündnis wie in Pinneberg gibt es für diese Strecken noch nicht. Doch das sei nötig, meint Projektplaner Hartmut Teichmann. Ein Radschnellweg sei nicht wie eine Kreisstraße, wo genau feststeht, wer zuständig ist. Gleiches gilt für die Finanzierung. Er hoffe, dass der Pinneberger Weg - wenn er denn einmal fertig ist - Überzeugungsarbeit leiste, und zwar sowohl bei Kommunen als auch bei Anwohnern. Denn viele befürchten, dass Radschnellwege zu Raserstrecken werden. Doch darum gehe es nicht, beschwichtigt Teichmann, sondern um komfortables Radfahren.

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Schleswig-Holstein Magazin | 02.06.2023 | 19:30 Uhr

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