Die Meereswissenschaftlerinnen Dr. Cora Hörstmann und Anna Christina Hans sind die Preisträgerinnen des Annette-Barthelt-Preises 2023. © GEOMAR / Tara Ocean Foundation Foto: Patricia Handmann/GEOMAR und Paula Huber/Tara Ocean Foundation
Die Meereswissenschaftlerinnen Dr. Cora Hörstmann und Anna Christina Hans sind die Preisträgerinnen des Annette-Barthelt-Preises 2023. © GEOMAR / Tara Ocean Foundation Foto: Patricia Handmann/GEOMAR und Paula Huber/Tara Ocean Foundation
Die Meereswissenschaftlerinnen Dr. Cora Hörstmann und Anna Christina Hans sind die Preisträgerinnen des Annette-Barthelt-Preises 2023. © GEOMAR / Tara Ocean Foundation Foto: Patricia Handmann/GEOMAR und Paula Huber/Tara Ocean Foundation
AUDIO: Annette-Barthelt-Preis geht an Kieler Absolventin (1 Min)

Preise für zwei Meereswissenschaftlerinnen

Stand: 17.03.2023 16:28 Uhr

Zwei Meereswissenschaftlerinnen haben am Freitag den Annette-Barthelt-Preis für ihre herausragenden Abschlussarbeiten erhalten. Die Preisverleihung fand am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel statt.

Die Kielerin Anna Christina Hans beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit mit den Wechselwirkungen von Ozean und Atmosphäre. Im äquatorialen Atlantik vermaß Hans unter anderem die Meeresströmungen und konnte am Ende zeigen: Der Tagesgang im obersten Meter des Ozeans und die dadurch verursachte Wechselwirkung zwischen Strömung und Wind haben einen großen Einfluss auf den Eintrag von Windenergie in den Ozean. Die Ergebnisse könnten in langfristige Klimamodelle einfließen.

Die zweite Preisträgerin ist Cora Hörstmann aus Bremerhaven. Sie gewann den Preis für ihre Dissertation zur mikrobiellen Artenvielfalt in verschiedenen Meeresgebieten. Dafür untersuchte sie genetisch das Oberflächenwasser verschiedener Ozeane und Fjorde. Ihr Verdienst laut Annette Barthelt-Stiftung: Hörstmann gelang es durch ihre Forschung, marine Ökosystemgrenzen besser aufzulösen oder teilweise anhand von Veränderungen der mikrobiellen Artenzusammensetzung überhaupt erst sichtbar zu machen.

Die Auszeichnung ist mit einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Forschungsstipendium in Höhe von 6.000 Euro verbunden. Beide Forscherinnen bekommen je 3.000 Euro.

Stiftung nach Anschlag auf Wissenschaftler ins Leben gerufen

Die Annette Barthelt-Stiftung gedenkt mit dem Preis zum 36. Mal vier Kieler Forschenden, die im März 1987 bei einem Terroranschlag in Djibouti in Afrika ums Leben kamen. Annette Barthelt, Daniel Reinschmidt, Marco Buchalla und Hans-Wilhelm Halbeisen überlebten den Anschlag nicht, weitere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wurden schwer verletzt. Zum Zeitpunkt des Attentats wartete die Gruppe auf den Start ihrer Expedition. Am nächsten Morgen wollten sie mit dem Forschungsschiff Meteor in den Indischen Ozean auslaufen.

Junge Talente sollen geehrt werden

"Bis heute sind die verstorbenen Meeresforschenden unvergessen", sagte Arne Körtzinger, Professor für Marine Biogeochemie am Geomar-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und 1. Vorsitzender der Annette Barthelt-Stiftung. Mit den Preisen sollen ihm zufolge junge Talente geehrt werden. "Eure Forschung leistet einen bedeutenden Beitrag, um das System Ozean in Zukunft noch besser zu verstehen", sagte Körtzinger bei der Preisverleihung. 

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 17.03.2023 | 19:30 Uhr

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