Pflegeheime: Verbraucherschützer fordern Transparenz bei Kosten
Pflegeheime werden für Bewohner und Angehörige immer teurer. Schleswig-Holsteins Verbraucherschützer haben nun ein Augenmerk auf sogenannte Investitionskosten geworfen. Hier tauchen viele Fragen auf.
Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein fordert von Pflegeheimen mehr Transparenz bei den Investitionskosten. Ihren Angaben zufolge erheben manche Betreiber monatliche Beträge von den Bewohnern, um Rücklagen für Modernisierungen oder Umbauten zu bilden. Die Investitionskosten müssen Pflegeheimbewohner beziehungsweise ihre Angehörigen neben den regulären Kosten für Unterkunft, Pflege und Verpflegung zahlen.
Unterschied: Heime mit oder ohne Landesförderung
Während öffentlich geförderte Pflegeeinrichtungen die Höhe des Betrags in Abstimmung mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abstimmen müssen, haben Einrichtungen ohne Landesförderung dabei laut Verbraucherzentrale völlig freie Hand. Mehr als monatlich 500 Euro Investitionskosten zahlen Bewohner in den Pflegeheimen durchschnittlich in Schleswig-Holstein. Die Verbraucherschützer befürchten, dass diese Kosten in den Einrichtungen ohne Aufsicht des Landes schneller und höher steigen werden und sich dadurch immer weniger Menschen einen Pflegeplatz leisten können.
Verbraucherzentrale: Bewohnern fehlt genauer Überblick
Kerstin Heidt von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein sagte NDR Schleswig-Holstein: "Die Bewohner haben gar nicht richtig einen Einblick darin, wie sich die Kosten zusammensetzen, welche Beträge auf was entfallen und wofür ihre Beträge verwendet werden." Heidt fordert, dass die Politik ein Auge auf die Höhe der Kosten hat und rät Betroffenen, sich bei Fragen von Experten beraten zu lassen.
Pflegeheim-Kosten um mehr als 400 Euro gestiegen
Die monatlichen Kosten für einen Platz im Pflegeheim in Schleswig-Holstein haben zuletzt kräftig zugelegt. Im vergangenen Januar meldeten die Ersatzkassen, dass der durchschnittlich zu zahlende Betrag im ersten Jahr im Heim im Landesdurchschnitt auf 2.354 Euro gestiegen ist. Das bedeutet, dass die Pflegebedürftigen in den ersten zwölf Monaten ihres Heimaufenthalts im Durchschnitt 409 Euro im Monat mehr zahlen mussten als noch vor einem Jahr.