Offiziell: Neues Zentralklinikum wird in Pinneberg gebaut
Jetzt ist es offiziell: In der Stadt Pinneberg soll ein neues Zentralklinikum entstehen. Elmshorn wird seine Klinik verlieren. Das haben die Regio-Kliniken am Abend in einer Sondersitzung im Kreistag bekanntgegeben.
Mehrere Monate lang dauerte das Verfahren der Regio-Kliniken, um den besten Standort für das neue Krankenhaus zu finden. Einzige Bewerber: die beiden jetzigen Klinik-Städte Elmshorn und Pinneberg. Elmshorn hatte eine Fläche in unmittelbarer Nähe zum jetzigen Krankenhaus eingereicht, Pinneberg war mit zwei Flächen ins Rennen gegangen - eine im Norden und eine im Süden der Kreisstadt. Nun wurde entschieden: Das neue Krankenhaus wird auf der Gewerbefläche "Ossenpad" im Norden von Pinneberg gebaut. Der Hauptausschuss des Kreises stimmte den Plänen zu.
Bürgermeisterin von Pinneberg: "Einfach gigantisch!"
Ausschlaggebend war am Ende nach Angaben der Regio-Kliniken, dass die Fläche "Ossenpad" besonders gut zu erreichen ist und im Pinneberger Einzugsgebiet mehr Menschen leben als rund um Elmshorn. Die Pinneberger Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos) sagte, ihr falle ein großer Stein vom Herzen. Sie freue sich auf das Zentralklinikum. "Wir haben uns über Monate angestrengt. Und dass es jetzt so geklappt hat, ist einfach gigantisch." Jetzt würden mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in die Stadt kommen. Und auch die Bauaktivitäten seien gut für Pinneberg: "Ich freue mich auch auf die Firmen, die alle zusätzlich kommen."
Enttäuschung in Elmshorn
Der Elmshorner Bürgermeister Volker Hatje (parteilos) sagte, er sei enttäuscht, weil er inhaltlich von der Bewerbung seiner Stadt überzeugt gewesen sei. Die 53.000-Einwohner-Stadt verliert nun also in absehbarer Zeit ihr Krankenhaus. Hatje wünschte der Stadt Pinneberg dennoch ein gutes Gelingen.
Baubeginn vermutlich in vier Jahren
Baubeginn für die Zentralklinik soll 2027 sein. In rund zehn Jahren sollen die ersten Patienten in dem neuen, rund 500 Millionen Euro teuren Zentralkrankenhaus behandelt werden. Es soll mit rund 900 Betten ausgestattet sein. Die Geschäftsführerin der Regio-Kliniken, Regina Hein, sagte am Abend, die Entscheidung sei ein Meilenstein. "Wir werden mit den Eigentümern des Grundstücks in Kontakt treten und einen Letter of Intent abschließen. Das heißt: Wie sind die Rahmenbedingungen des Erwerbs und welche Schritte sind bis dahin zu tun?"
Umfangreicher Kriterienkatalog war entscheidend
Für die Standort-Suche hatten die Regio-Kliniken einen umfangreichen Kriterienkatalog mit Punktesystem aufgesetzt. Bewertet wurde beispielsweise die Verfügbarkeit der Fläche, die Grundstücksgröße und die Erreichbarkeit beziehungsweise die infrastrukturelle Anbindung.