Oeversee: Artenspürhunde sollen giftige Baumschlange finden
Seit Anfang Mai wird im Raum Oeversee eine Giftschlange vermutet. Spürhunde, die dazu fähig wären, ein solches Tier aufzuspüren, können bald mit der Suche beginnen. Doch zuvor müssen sie trainiert werden - mit Geruchsproben aus der Schweiz.
Eigentlich sind Afrikanische Baumschlangen im südlichen Afrika zu Hause. Doch seit Anfang Mai wird vermutet, dass ein Exemplar der giftigen Schlange über Umwege nach Oeversee/Juhlschau-Augaard (Kreis Schleswig-Flensburg) gelangt sein könnte. Artenspürhunde sollten bei der Suche nach dem Tier zum Einsatz kommen, hieß es damals vom Landesamt für Umwelt. Doch hierzu müsse man zunächst Geruchsproben der Baumschlange beschaffen.
Jetzt - mehrere Wochen später - sind die Proben der seltenen und scheuen Schlange aus der Schweiz eingetroffen. Mit abgestreifter Haut von einer Baumschlange sollen die Artenspürhunde von "Wildlife Detection Dogs" nun trainiert werden und dann auf die Suche gehen.
Mit Spürhunden die Baumschlange nachweisen
Wann die Hunde loslegen können, ist allerdings noch unklar. Aktuell wurde das Reptil länger nicht mehr gesichtet. Martin Schmidt vom Landesamt für Umwelt ist froh, dass mit den Artenspürhunden noch eine Chance besteht, die Baumschlange eventuell nachzuweisen. Sollten sich die Vermutungen um das Tier bestätigen, wird angenommen, dass es mit einer Materiallieferung nach Schleswig-Holstein gekommen ist. Denn das Halten giftiger Schlangen ist in Deutschland verboten. Ein Biss der Afrikanischen Baumschlange kann tödlich sein.
Experte schätzt Überlebenschance gering ein
Das Tier hält sich vorwiegend auf Bäumen und in Sträuchern auf. Die Schlange wird bis zu zwei Meter lang und ernährt sich laut Jörn Krütgen vom Landesamt für Umwelt von Vögeln und Fröschen. Der Schlangen-Experte geht davon aus, dass sie wegen des kälteren Klimas in Schleswig-Holstein nicht überleben dürfte.