ÖPNV-Taxis: 36 Millionen für Mobilität an Schlei und Ostsee
Das Modellprojekt Smile24 soll den öffentlichen Nahverkehr zwischen Schlei und Ostsee ab dem 29. März deutlich verbessern. Bund und Land fördern das Projekt mit rund 36 Millionen Euro.
Neue Buslinien, ein Shuttle-Service, Car- und Bikesharing - Smile24 stellt sich gleich zu Beginn breit auf. Nah.SH hat das Projekt heute unter anderem zusammen mit Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) und den Landräten der Kreise Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg vorgestellt. Das Angebot soll Menschen in der ländlichen Schlei-Region auch ohne eigenen Pkw mobil halten und dadurch die Verkehrswende vorantreiben. "Mit Smile24 wird erstmals ein Mobilitätsversprechen im ländlichen Raum eingelöst, nämlich ohne eigenes Auto rund um die Uhr mobil zu sein. Das ist bundesweit bisher einmalig", sagte Madsen am Mittwoch in Schleswig.
Das Modellprojekt läuft bis Ende 2025 und hat ein lückenloses ÖPNV-Angebot zum Ziel. Der Projektname steht dabei für "Schlei-Mobilität: innovativ, ländlich, emissionsfrei und 24/7". Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt mit rund 36 Millionen Euro. Los geht es bereits am Karfreitag.
Shuttle-Service zum Preis einer Busfahrkarte
Neben zwei neuen elektrischen Expresslinien zwischen Kappeln, Schleswig (beide Kreis Schleswig-Flensburg) und Eckernförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) sind die Nah.SH-Shuttels die größte Neuerung. Immer dann, wenn es kein Busangebot gibt, können sich Fahrgäste laut Nah.SH einen Kleinbus bestellen. Der hält dann ganz in die Nähe an einer der 3.600 virtuellen Haltestellen, ist rund um die Uhr rufbar und kostet nur den Regeltarif. Auch über das Deutschlandticket soll eine Buchung möglich sein.
Ebenso soll das Car-Sharing Angebot im Rahmen des Projekts ausgeweitet werden. Die Elektro-Autos können an festen Standorten mit je eigenen Ladesäulen ausgeliehen werden. Dazu kommen rund 50 neue Bikesharing-Stationen, an denen per App Fahrräder ausgeliehen und zurückgegeben werden können.
"Nahverkehr der Zukunft"
"Das Projekt Smile24 testet eine neue Form von öffentlicher Mobilität im ländlichen Raum, mit der die Menschen bedarfsgerecht, nachhaltig und bequem befördert werden", sagt Wolfgang Buschmann, Landrat für den Kreis Schleswig-Flensburg. In dieser Erfolgsformel liege die Hoffnung auf einen guten Klimabeitrag und eine Blaupause für ländliche Räume, so Buschmann weiter.
Rolf-Oliver Schwemer, Landrat für Rensburg-Eckernförde, ergänzt, man hoffe das Projekt bei Erfolg auch auf andere Regionen übertragen zu können. "Das ist Nahverkehr der Zukunft", freut sich Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG. Mit dem Projekt treibe man integrierte Alltagsmobilität voran.