Obst selber pflücken in SH: Wo es auch im Herbst möglich ist
Stand: 16.09.2024 11:06 Uhr
Knackige Äpfel und Birnen direkt vom Baum oder Zwetschgen, Quitten und Brombeeren vom Strauch ernten, das ist auch in Schleswig-Holstein beliebt - eine Übersicht.
Die Obstsaison neigt sich langsam dem Ende zu. Aber auch im Spätsommer und Herbst ist das Selbstpflücken auf Obsthöfen und Feldern möglich und ein beliebter Ausflug für Familien. Am häufigsten gibt es Felder für Erdbeeren, aber auch im Herbst können Brombeeren, Äpfel oder Zwetschgen in Schleswig-Holstein selbst gepflückt werden. Aus den selbstgeerneteten Früchten kann man beispielsweise Marmelade oder Gelee aus Brombeeren, Quitten-Aufstrich oder Hagebutten-Chutney herstellen.
Viel Regen und hohe Kosten für Obsthöfe
Einige Betreiber schreiben dabei allerdings inzwischen eine Mindestabnahmemenge vor oder verlangen Gebühren, die später mit dem Kauf der Früchte verrechnet werden. Die meisten begründen dies damit, dass beim Selbstpflücken ja auch einige Früchte im Mund landen. Dabei sei das Probieren durchaus einkalkuliert, sagt Obstbauberater Tilmann Keller. "Das kann und will auch niemand verbieten", sagt er. Nur falle es inzwischen stärker ins Gewicht, weil viele Betriebe ohnehin vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen.
Massive Ernteausfälle erschweren die Lage
Die Kosten, etwa für Personal und Energie, seien enorm gestiegen, so Keller. Hinzu kommt das schlechte Wetter: Seit dem vergangenen Herbst sei es zu nass - das habe in einigen Regionen zu massiven Ernteausfällen geführt. "Und es fehlten die richtig schönen Wochenenden, wo die Leute zum Selberpflücken rausgehen", sagt Keller. Das heiße aber nicht, dass plötzlich deutlich mehr Höfe Gebühren oder Mindestmengen verlangen. Eher ist es laut Keller so, dass die Preisstaffelung größer wird - kleine Mengen sind im Verhältnis teurer, je mehr man pflückt, desto günstiger wird beispielsweise der Kilopreis.
Auch der Klimawandel macht sich in der schleswig-holsteinischen Landwirtschaft bemerkbar. Landwirte berichten von einer immer früheren Apfelernte und häufigeren Sonnenbränden auf dem Obst.
Weitere Informationen
Die Apfelernte ist in diesem Jahr erneut früher als gewohnt gestartet, unter anderem zwischen Steinburg und Pinneberg.
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Hier können Sie in Schleswig-Holstein Obst selbst ernten
Mit dem eigenen Körbchen durch Baumplantagen, Sträucher und Felder streifen und die Ausbeute am Ende mit nach Hause nehmen. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Obstsorten sind je nach Saison und Erntemenge verfügbar.
Warleberger Hof
Die ersten Apfelsorten Delba Restival und Zari gibt es in den Plantagen in Neuwittenbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde).
Öffnungszeiten: In der Woche täglich von 13 bis 18 Uhr, am Wochenende von 9 bis 18 Uhr
Gut Birkenmoor
Zum Selberpflücken gibt es auf dem Gelände in Schwedeneck (Kreis Rendsburg-Eckernförde) neben Himbeeren zum Selbstpflücken auch Kürbisse und Kartoffeln zum Selbsternten. Für Himbeeren wird eine Pflückpauschale von 3,80 Euro pro Person ab einem Alter von drei Jahren fällig - das entspricht dem Preis für ein viertel Kilogramm und wird am Ende verrechnet.
Öffnungszeiten: für Himbeeren ab dem 24. August immer samstags von 14-17 Uhr, für Kürbisse, Kartoffeln, Kohl und Zuckermais immer samstags von 14-17 Uhr
Erdbeerhof Kaack
Äpfel wachsen auf den Bäumen in Fuhlendorf (Kreis Segeberg). Dort können zusätzlich Brombeeren, Stachelbeeren, Erbsen und Mais geerntet werden. Mindestmengen oder andere Gebühren gibt es nicht.
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag, 9 bis 18 Uhr
Obstgarten Haseldorf
In dem Obstgarten, der zum Elbmarschenhaus in Haseldorf (Kreis Pinneberg) gehört, wachsen 183 alte Sorten von Äpfeln, Birnen, Pflaumen und Kirschen. Für den eigenen Bedarf kann das Obst auch mitgenommen werden - allerdings maximal zehn Kilogramm pro Person. Dafür kann eine Spende für den Erhalt des Obstgartens im Elbmarschenhaus oder per Überweisung abgegeben werden.
Öffnungszeiten: Das Gelände ist jederzeit zugänglich.
Obsthof Schneekloth
Auf den Plantagen in Grömitz sind im Spätsommer und Herbst Pflaumen, Reineclauden und Mirabellen erntereif. Der Betreiber erhebt eine Gebühr: Für eine Person 5 Euro, für eine Familie 12 Euro. Diese Summe wird später mit den gepflückten Früchten verrechnet. Eine Mindestabnahmemenge gibt es aber nicht.
Öffnungszeiten: auf dem Hof darf ab 8 Uhr gepflückt werden, Dienstag ist Ruhetag
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Wegen häufiger Diebstähle könnte es bald kaum noch Felder zum Selbstpflücken von Blumen oder Erdbeeren geben.
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Etwa 400 Kilogramm wurden laut Polizei gepflückt. Bereits Tage zuvor hatten Diebe Erdbeeren aus Verkaufsständen gestohlen.
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Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord |
Moin! Der Tag in Schleswig-Holstein |
09.07.2024 | 16:16 Uhr
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