Nahverkehr rund um die Uhr: ÖPNV-Modellprojekt an der Schlei
Das ÖPNV-Modellprojekt SMILE24 soll die Menschen in der Schlei-Region mobil machen. Bis April 2024 soll dafür ein flächendeckendes Rufbus-System in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg aufgebaut werden.
"Die ganze Republik schaut auf uns", sagte Wolfgang Buschmann, Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg bei der Auftaktveranstaltung des neuen ÖPNV-Modellprojekts "SMILE24". Der Name soll eine Abkürzung für "Schlei-Mobilität: innovativ, ländlich, emissionsfrei, 24/7" sein.
Im Rahmen eines neuen Rufbus-Systems für die Schleiregion sollen bald Fahrzeuge on-demand, also auf Bestellung, per App gebucht werden. Außerdem werden Reiserouten in der App des Verkehrsverbands NAH.SH verknüpft, so dass Menschen in der Region die beste Route mit dem ÖPNV angezeigt bekommen. Die App werde gerade entwickelt, so die Projektverantwortlichen von den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg und dem Verkehrsverbund.
Busse, Leihräder, Car-Sharing - ein Bündel an Maßnahmen
Im Rahmen des Projekts soll außerdem die Busflotte in der Region erweitert und auf elektrischen Betrieb umgerüstet werden. Auch die Taktung der Busse soll erhöht werden, zusätzlich sollen Express-Buslinien eingeführt werden. Diese verbinden laut der Verantwortlichen dann im Ringverkehr die regionalen Zentren der Schlei-Region wie Eckernförde, Schleswig und Süderbrarup auf direktem Wege miteinander. Das verkürze auch die Fahrzeit, damit Buskunden im Vergleich zum Auto nicht zu viel Zeit verlieren.
In den Sommermonaten gibt es für Urlauber zusätzlich touristische Buslinien. Ergänzt wird das Angebot von Carsharing und Leihfahrrädern.
Hohe Fördergelder für das Modellprojekt
Für die zukünftigen Angebote sollen die Preise des Nahverkehrs gelten, und auch mit dem Deutschlandticket soll man ab 2024 alle Angebote von "SMILE24" nutzen können. Die Maßnahmen werden von Bund und Land mit mehr als 36 Millionen Euro gefördert. Zwei Jahre wird das Modellprojekt laufen. Das Projekt sieht auch vor, dass Mobilitätsmanager in den Kommunen durch Weiterbildungen und Infoveranstaltungen die neuen Maßnahmen fortführen und weiterentwickeln. Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide (CDU) betont, dass das Projekt Vorbildcharakter habe: "Wir werden hier Grundlagen schaffen, die wir für ganz Schleswig-Holstein auch verwenden können."