Nach Corona-Pause: Eisarschregatta in Lübeck
Die Eisarschregatta in Lübeck hat unter Seglern Kultstatus, am Sonnabend fand sie nach zwei Jahren Corona-Pause wieder statt. Beim Kampf um einen scherzhaften Pokal geht manch ein Teilnehmer im eiskalten Wasser baden.
Ganz ernst gemeint ist es nicht, als die 49 Männer und sechs Frauen am Sonnabend bei einer Wassertemperatur von gerade einmal sechs Grad Celsius auf dem Fluss Wakenitz in Lübeck in die kleinen Optimisten steigen. Doch die sogenannte "Eisarschregatta" hat Kultstatus: Seit 1969 findet sie traditionell immer am ersten Dezemberwochenende statt. Die Segler fahren dabei in einem Dreieckskurs um die Wette. Der Sieger erhält einen Pokal in Form einer rosaroten Nachbildung eines Kinderpopos.
Schwierigstes Manöver ist der Einstieg
Bevor es losgeht wird gewogen. Denn das Startgeld wird vom Körpergewicht bestimmt. Die Kilos multipliziert mit 30 Cent. Als schwierigstes Manöver gilt nach Angaben von Organisator Jan Stemmler das Einsteigen in die kleinen Jugendboote in voller Montur. Manch ein Teilnehmer lande dabei im Wasser. Das erkläre den Namen der Regatta.
Am Ende setzt sich am Sonnabend Matthias Düwel gegen Nikolaus Mattig (beide Hamburg) durch. Als beste Frau im Feld platziert sich Renate Schröder aus Lübeck auf dem siebten Platz. Frauen sind seit 2019 zugelassen - nach jahrelangem Streit.
Ausgerichtet wird die Regatta vom Lübecker Yacht-Club. Teilnehmen dürfen Erwachsene ab 21 Jahren. Seit ihrer Erfindung ist die Regatta nur sechs Mal ausgefallen. In den letzten zwei Jahren konnte sie wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden.