Mehrwegverpackungen in der Gastronomie: Dehoga übt Kritik
Seit Beginn dieses Jahres müssen Inhaber von Gaststätten ihren Gästen für Speisen und Getränke ein Mehrwegangebot zum Mitnehmen machen. Von Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) kommt Kritik.
Mit den wiederverwendbaren Bechern oder Tellern sollen Abfälle vermieden, Rohstoffe gespart und die Umwelt geschont werden. Die Idee finden auch viele Gastwirte gut, aber laut Dehoga bleiben etliche Fragen ungeklärt. Die Gastwirte hätten sich klarere Regeln gewünscht, heißt es von den Kreisverbänden an Nordsee und Ostsee. Sie raten zu einfachen und einheitlichen Mehrweg-Lösungen.
Gäste fragen bisher wenig nach Mehrwegverpackungen
Noch sei die Nachfrage von Gästen und Kunden gering, sagt Bernd Gardermann vom Hotel- und Gaststättenverband in Dithmarschen. Aber spätestens, wenn die Saison losgehe, müssten die offenen Punkte geklärt sein, denn die Idee sei richtig und gut. "Da muss man dann eben allgemeine Reglungen finden, dass man da irgendwas entwickelt, was man vielleicht überall abgeben kann." Was bringe ein Becher, der nur in Schleswig-Holstein, aber nicht in anderen deutschen Bundesländern abgegeben werden könne?
Ausnahmen bei kleinen Betrieben
André Schirmag vom Dehoga in Nordfriesland hält es für kontraproduktiv, dass Betriebe mit weniger als sechs Mitarbeitern oder weniger als 80 Quadratmeter Fläche von den neuen Regeln ausgenommen sind. So würden wieder massenhaft Einweg-Kaffeebecher in kleinen Bäckerei-Filialen verkauft. Fastfood-Ketten mit kleiner Fläche seien ebenfalls außen vor. So lande wieder Einwegmüll dieser Betriebe in der Umwelt, kritisierte Schirmag.
Dehoga: Politik sollte offene Fragen lösen
Hans-Peter Hansen vom Dehoga Schleswig-Flensburg findet es unglücklich, dass die Politik diese offenen Fragen auf die Gastwirte abwälzt. Er hofft nun auf ein deutschlandweites Mehrweg-System des Bundesverbandes für die Gastronomie.