Lübecker Kreuzweg am Karfreitag als Zeichen für den Frieden
Der ökumenische Lübecker Kreuzweg hat am Karfreitag unter dem Motto "Bedrohung. Mut. Frieden" stattgefunden. Auch der katholische Erzbischof Stefan Heße und die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs trugen das Kreuz mit.
Viele hundert Gläubige hatten die Kirchen im Land in Lübeck erwartet - und sie kamen. Pünktlich zum Glockenschlag um 10 Uhr machten sich am Karfreitag mehr als 600 Menschen mit einem Holzkreuz von der St. Jakobi-Kirche in der Lübecker Altstadt auf den Weg zum Jerusalemsberg. An fünf Stationen erinnerten sie dabei mit Liedern, Gebeten und Ansprachen an das Leiden und Sterben Jesu Christi.
Kreuzweg in Lübeck als Zeichen für den Frieden auf der Welt
Bereits im vergangenen Jahr stand der Krieg in der Ukraine im Mittelpunkt des Kreuzwegs. Auch in diesem Jahr waren die Themen Ukraine, Krieg und Frieden. An einer Station hielt die ukrainische Generalkonsulin Irina Typinka aus Hamburg eine Ansprache und gedachte der Opfer des Krieges. Sie sei froh, dieses Jahr ein Teil des Kreuzwegs zu sein und für ihr Land sprechen zu dürfen, sagte sie. Weitere Redner waren der katholische Erzbischof Stefan Heße und die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs, die ebenfalls zum Frieden in der Welt aufriefen.
Fehrs, die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche ist, war überwältigt von den mehr als 600 Gläubigen, die den Kreuzweg am Karfreitag mitgingen: "Für mich ist es besonders, dass Familien mitgehen, also Kinder, Großeltern, Eltern, dass es ein tiefes Mitgefühl gibt mit den Leidenden in dieser Welt." Der Kreuzweg habe in anrührender und stiller Weise diesem Leiden Würde gegeben, sagte Fehrs.
Einer der ältesten Kreuzwege Deutschlands
Der Lübecker Kreuzweg war Ende des 15. Jahrhunderts vom Lübecker Kaufmann Hinrich Konstin angelegt und in den 1990er-Jahren vom katholischen Propst Helmut Siepenkort wiederbelebt worden. Die Strecke ist so lang wie die Via Dolorosa in Jerusalem. Der Weg gilt als einer der ältesten Kreuzwege Deutschlands.