Lübecker Gerichte ziehen nach langer Sanierung zurück in ihr Gebäude
Die Räume des Land- und Amtsgerichts Lübeck sind in den vergangenen sieben Jahren ein echtes Provisorium gewesen, denn das gemeinsame Gerichtsgebäude wurde komplett saniert.
Die Verhandlungen fanden an verschiedenen Standorten statt, teilweise in Containern auf dem Volksfestplatz, zeitweise sogar in einer Lagerhalle. Am Montag ist das modernisierte Gebäude nun der Öffentlichkeit präsentiert worden. Das gemeinsame Gerichtshaus wurde nach Angaben des Justizministeriums entkernt, renoviert und modernisiert. Die Fassade wurde erneuert, das komplette Dach und die Dämmung ausgetauscht. Neu ist auch die IT-Infrastruktur im Haus. Technisch sei es jetzt auf dem neusten Stand. Mehr als siebeneinhalb Jahre hat die Sanierung gedauert, ursprünglich geplant waren einmal zwei Jahre. Grund war der Denkmal- und der Mehraufwand beim Brandschutz. Insgesamt liegen die Kosten bei etwa 35 Millionen Euro.
Neue IT-Infrastruktur als Voraussetzung für Elektronische Akte
"Es ist für die Justiz sehr wichtig, funktionierende und moderne Räumlichkeiten zu haben. Wir sind im Zeitalter der Digitalisierung", erklärt Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU) bei der symbolischen Schlüsselübergabe. Das Gericht brauche Räume, in denen die sogenannte Elektronische Akte funktioniere. Das heißt das Verfahren ohne Papier ablaufen und den modernsten Standards entsprechen. "Das ist hier gewährleistet worden. Und das brauchen wir für eine funktionierende Justiz und auch für einen funktionierenden Rechtsstaat - und letztlich auch für das Vertrauen der Bürger in unseren Rechtsstaat."
In zwei Wochen sollen hier erste Verhandlungen stattfinden. Nach dem kompletten Umzug werden im neuen Gerichtsgebäude bis zu 390 Beschäftigte arbeiten.