FSG Nobiskrug in Flensburg. © NDR Foto: Tobias Gellert

Kommentar zu FSG-Nobiskrug Werften: Schiffbau in SH hat Zukunft!

Stand: 31.01.2025 13:25 Uhr

49 Tage minus Weihnachten und Jahreswechsel: So wenig Zeit hatten die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter. Und sie haben es geschafft - vor allem mit Unterstützung der Beschäftigen.

von Nadina von Studnitz, Leiterin NDR Studio Flensburg

Mit den Investoren Lürssen und der Rönner Gruppe haben beide Werften-Standorte in Flensburg und Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und die insgesamt rund 490 Beschäftigen nun endlich eine echte Chance. Die maroden Betriebe werden wieder fit für die Zukunft gemacht. Wie genau die Pläne für die Rendsburger Werft aussehen, und ob man dort beim vertrauten Jachtbau-Geschäft bleiben kann - dazu wurde am Freitag (31.1) kaum etwas gesagt. In Flensburg allerdings stehen die Zeichen auf volle Fahrt voraus - hier wird den Beschäftigten in den kommenden Monaten und Jahren immer wieder viel abverlangt werden.

Der neue Investor, Thorsten Rönner, drückte mächtig aufs Gaspedal. Gleich am Montag sollen die ersten Arbeitsverträge auf den Weg gebracht werden. Er wolle die, so wörtlich, unangenehme Stille in der Werkhalle beenden und in ordentlich Lärm umwandeln. Klar, dass diese Äußerung bei den Beschäftigten für Freude sorgte!

Folgeaufträge in Aussicht

Sie rechnen fest mit Folgeaufträgen für die Flensburger Werft, das machte Thorsten Rönner heute deutlich. Die Aussicht auf einen weiteren Auftrag für einen Fähr-Neubau für die australische Reederei Searoad ist eine gute Nachricht für die Flensburger! Es könnten also auch in den kommenden Jahren Schiffe an der Förde gebaut werden. Aber wie geht es danach weiter?

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FSG Nobiskurg © NDR Foto: Tobias Gellert

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Zukunftsperspektive: Veränderung und Flexibilität als Leitmotiv

Das war die vielleicht wichtigste Botschaft heute: Es gibt Zukunftsperspektiven für die FSG. Konverterplattformen für neue Offshore Windparks in Nord- und Ostsee werden dringend benötigt. Die könnten sie in Flensburg produzieren. Ein "Riesenbereich", so Rönner.  Es war auch von den "grauen Schiffen" die Rede - also lukrativer Marineschiffbau. Der neue Investor sieht in beiden Bereichen viel Potential. Ob für zukünftige Aufträge alle Beschäftigten benötigt werden, oder vielleicht Menschen mit anderen Fähigkeiten, wird sich zeigen. In Flensburg wird Veränderung das Leitmotiv sein.

Hoffnung und Zuversicht - viele Gründe zum Feiern

Nadina von Studnitz, Leiterin des Studio Flensburg, lächelt in die Kamera. © NDR Foto: Janis Röhlig
Nadina von Studnitz ist die Leiterin des NDR Studios in Flensburg.

Neu-Investor Rönner steht für ein solides Unternehmen mit vielen verschiedenen Kompetenzen im Stahlbau. Wenn ein Folgeauftrag für die FSG fehle, könne auch mal eine Brücke oder ein Teil für eine Industrieanlage in Flensburg gefertigt werden. Und wenn das alles nichts helfe, "werden wir andere Arbeit für unsere Kollegen finden", so Rönner. "Unsere (!) Kollegen" - das steht für Zusammengehörigkeit, gegenseitige Verantwortung, Zuversicht und Hoffnung. Und genau das war heute die Botschaft auf der Werft in Flensburg. Nach vielen Jahren der Krise ist dies ein Tag zum Feiern in Flensburg.

Anmerkung der Redaktion: Liebe Leserin, lieber Leser, die Trennung von Meinung und Information ist uns besonders wichtig. Meinungsbeiträge wie dieser Kommentar geben die persönliche Sicht der Autorin/des Autors wieder. Kommentare können und sollen eine klare Position beziehen. Sie können Zustimmung oder Widerspruch auslösen und auf diese Weise zur Diskussion anregen. Damit unterscheiden sich Kommentare bewusst von Berichten, die über einen Sachverhalt informieren und unterschiedliche Blickwinkel möglichst ausgewogen darstellen sollen.

 

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Werftarbeiter stehen vor dem Stapellauf der Fähre "Gardenia Seaways" auf der Werft der Flensburger Schiffbaugesellschaft. © picture alliance/dpa | Carsten Rehder Foto: Carsten Rehder

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 31.01.2025 | 19:30 Uhr

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