Klimathon geht los: Wie man mithilfe einer App CO2 sparen kann
Der Wettbewerb Klimathon läuft 42 Tage in Schleswig-Holstein. In der App "2zero" wird angezeigt, wie viel CO2 man bei bestimmten Aktivitäten produziert und wie viel man einsparen kann.
Wie viel Kohlendioxid (CO2) verbrauche ich im Alltag? Wie kann ich CO2 einsparen? Beim Wettbewerb "Schleswig-Holstein-Klimathon" kann das ab sofort jeder herausfinden - mithilfe der kostenfreien App "2zero". Landesweit beteiligen sich fast alle Kreise und kreisfreien Städte. Das Ziel: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen in 42 Tagen mit verschiedenen Aufgaben in sechs Kategorien ihren CO2-Fußabdruck reduzieren. Der Start ist am Montag, 3. März. Der Wettbewerb läuft bis zum 13. April.
Flensburgs Ziel: Klimaneutral bis 2040
"In der App wird angezeigt, wie viel CO2 man bei bestimmten Aktivitäten produziert und wie viel man einsparen kann", erklärt Dirk Thole, Vorstand des Klimapakts Flensburg und Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg. Die Aktion hat der Klimapakt Flensburg vor fünf Jahren gestartet. Die Stadt macht mit, weil auch Flensburg bis 2040 klimaneutral sein will. Dem Umweltbundesamt zufolge produziert jeder Deutsche im Jahr mehr als zehn Tonnen CO2. Das Klimaziel liegt bei weniger als einer Tonne - das ist in etwa das Gewicht eines kleinen Nilpferds.
Challenge alleine oder im Team
Entwickelt wurde die kostenlose App von einer Berliner Agentur. Nachdem man sie heruntergeladen und man sich einen Account angelegt hat, kann der Klimathon starten. Auch nach dem offiziellen Start kann jeder noch einsteigen. "Man kann entweder allein teilnehmen oder in einem Team", erklärt Dirk Thole. Die App ist in verschiedene Bereiche unterteilt: darunter Ernährung, Wohnen, Konsum und Mobilität. "Wer zum Beispiel nach Skagen will, kann sich anzeigen lassen, wie viel CO2 man mit welchem Verkehrsmittel verbraucht. Oder dass der Apfel aus dem Alten Land klimaschonender ist als die Kiwi."
Vor allem aber wird die CO2-Ersparnis angezeigt. Die bringt Punkte - und am Ende Gewinne für die, die am meisten Kohlendioxid eingespart haben. Mit dem Klimathon per App wolle der Klimapakt Flensburg zeigen, dass jeder seinen Teil zum Klimaschutz beitragen könne. Und das auf spielerische Art und Weise, erklärt Thole weiter.
Teilnehmerin: "Bequeme Art, mich zu engagieren"
Vanessa Brodkorb macht privat mit. "Für mich ist das eine bequeme Art, mich zu engagieren. Man bekommt über die App konkrete Vorschläge: Nicht nur Wasser sparen, Licht aus. Sondern auch: Im Garten heimische und keine invasiven Pflanzen anzubauen oder den Müll richtig zu trennen", erzählt sie. Deshalb will sie auch in allen Bereichen mitmachen. Obwohl sie ohnehin schon auf vieles achtet, sagt Vanessa Brodkorb. "Ich fahre Bus, benutze feste Seifen, eine Bambuszahnbürste und ich kaufe sehr wenig", erzählt sie. "Es wird bestimmt spannend zu sehen, wie sich mein CO2-Verbrauch verändert, was ich einspare", meint Vanessa Brodkorb.
Auch das Goethe-Gymnasium in Flensburg macht wieder mit. "Letztes Jahr hat eine Gruppe aus unserer Schule gewonnen. Das hat viel Aufmerksamkeit an der Schule erregt", sagt Direktor Arnd Reinke und betont, wie sehr ihm das Thema am Herzen liegt. "Wir haben in der neunten und zehnten Klasse das Wahlpflichtfach "Lernen durch Engagement". Dort können die Schüler selbst Projekte umsetzen." Der Klimathon sei ein Beispiel für ein solches Projekt. Bestimmte Vorgaben durch die Lehrkräfte gebe es nicht. "Allein mit der Vorgabe, etwas für den Klimaschutz zu tun, holt man die Schüler in dem Alter nicht ab", sagt Schuldirektor Arnd Reinke. Das gehe nur über selbst machen und ausprobieren. Dazu haben die Schüler und alle, die beim Klimathon mitmachen, nun 42 Tage lang Zeit.
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