Kino-Premiere: Kinderrechte auf der großen Leinwand
Auch Kinder haben Rechte - und die wollen Viertklässler aus Kiel noch bekannter machen. Dafür haben sie gemeinsam mit dem Kinderschutzbund einen Kurzfilm entwickelt, der jetzt im Metro Kino Kiel Premiere gefeiert hat.
Der Saal im Metro Kino in Kiel ist fast bis auf den letzten Platz besetzt. Etwa 150 Kinder sind mit ihren Eltern zur Premiere von "Zeit für Kinderrechte" gekommen. In den ersten Reihen sind die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer besonders aufgeregt. Denn dort sitzt die vierte Klasse aus Kiel, die den Kurzfilm gemeinem mit dem Kinderschutzbund Schleswig-Holstein entwickelt hat. Um 15.30 Uhr geht der Vorhang auf - und alle schauen gebannt auf die Leinwand, auf der jetzt die ersten bunten Animationen zu sehen sind.
Von Kindern für Kinder
Etwa dreieinhalb Minuten dauert der Film, an dem die 21 Schülerinnen und Schüler mehrere Monate gearbeitet haben. Sie haben sich dafür mit ihren Kinderrechten auseinandergesetzt, Bilder und Plakate gemalt, ein Storyboard entwickelt und den Film schließlich auch selbst vertont. Mit dem Film wollen die Viertklässler anderen Kindern zeigen, dass es wichtig ist, über die eigenen Rechte Bescheid zu wissen - und dass diese vielfältig sind.
"Die wichtigsten Kinderrechte sind für mich nicht geschlagen zu werden von seinen Eltern, dass jeder so sein kann, wie er ist, und dass man auch Pausen hat, wo man einfach Freizeit hat", sagt der zehnjährige Luis. Die neunjährige Valerie ergänzt: "Und Privatsphäre, weil ein Kind kann ja auch private Dinge vor den Eltern haben, das finde ich sehr wichtig."
Kinderrechte bekannter machen
Projektleiterin Nina Becker vom Kinderschutzbund Schleswig-Holstein sitzt bei der Filmpremiere ebenfalls im Kinosaal. Mit dem Medium Kurzfilm sei das Wissen um Kinderrechte einfach und unterhaltsam vermittelbar, sagt sie. Der Film soll deswegen ein fester Bestandteil des Schulprojekts "Zeit für Kinderrechte" werden und bald auch auf der Videoplattform YouTube abrufbar sein. "Das Wissen um Kinderrechte stärkt Kinder und wir wissen: Nur wer seine Rechte kennt, kann erkennen, wenn Unrecht geschieht und wird sich trauen, Hilfe zu holen", so Nina Becker.