Kiel: Schornstein des alten Kraftwerks im ersten Anlauf gesprengt
Das letzte sichtbare Relikt des alten Kieler Kohlekraftwerks ist seit Freitagmittag verschwunden: Der Schornstein wurde nach Angaben des Gemeinschaftskraftwerks gesprengt.
Vor zwei Jahren begann der Rückbau des stillgelegten Kraftwerks am Kieler Ostufer. Es hatte die Landeshauptstadt fast 50 Jahre lang mit Energie versorgt. Mittlerweile ist alles gesprengt und verschwunden. Am Freitagmittag um 13.31 Uhr ging der 134 Meter hohe Schornstein als letztes Überbleibsel des Kraftwerks mit einem Knall in einer Staubwolke unter.
Sicherheitsradius von 200 Metern
Für die Sprengung war nach Informationen des Kraftwerk-Geschäftsführers Matthias Brock vorab ein Sicherheitsradius von 200 Metern eingerichtet worden. Die unmittelbaren Anlieger waren mit Handzetteln benachrichtigt worden. Die Baustelle befindet sich in der Straße Hasselfelde 40 im Kieler Stadtteil Dietrichsdorf - direkt an der Kieler Förde.
Pannen bei vorherigen Sprengungen
Im Juli war es erst mit der dritten Sprengung gelungen, das Kesselhaus des Kraftwerks so weit zu zerstören, dass der Schutt abgeräumt werden konnte. Bereits bei einer Sprengung im April war es zu einer Panne gekommen. Damals war ein etwa tellergroßes Metallteil in ein Haus eingeschlagen, das gut einen Kilometer vom Kraftwerk entfernt steht. Verletzt wurde niemand.
Modernes Gaskraftwerk seit vier Jahren im Einsatz
Das Steinkohlekraftwerk ist seit 2019 nicht mehr im Betrieb. Es wurde durch das moderne Küstenkraftwerk ersetzt. 20 Gasmotoren können in der Anlage bedarfsgerecht gesteuert werden. Die Stadtwerke Kiel hatten im März angekündigt, dass das Küstenkraftwerk als weltweit erstes Großmotoren-Heizkraftwerk in zwölf Jahren auf den Betrieb mit grünem Wasserstoff umgerüstet werden soll.