Hilfe nach Erdbeben: DRK bittet um Geld - Neumünster um Lkw
Mehr als 11.000 Menschen sind bei den Erdbeben in Syrien und der Türkei ums Leben gekommen. In Schleswig-Holstein gibt es eine große Welle der Hilfsbereitschaft. Während das DRK Geld sammelt, starten private Initiatoren Hilfskonvois.
Inzwischen ist die Zahl der Opfer des Erbebens in der Türkei und Syrien auf mehr als 11.000 gestiegen. Die Hilfsbereitschaft in Schleswig-Holstein ist riesig. Das Deutsche Rote Kreis (DRK) in Lübeck rät aber von Sachspenden wie Decken, Jacken und Hygieneartikel ab. Denn es ist unklar, ob und wenn ja, wie viele Lastwagen sich auf den Weg in die Unglücksregion machen werden. "Man muss sich ja auch mal logistisch überlegen: Was bedeutet das? Wenn wir einen Lkw packen würden, der braucht ja für die 3.000 Kilometer, über die wir reden, auch eine richtig lange Zeit", sagt Stefan Krause, Geschäftsführer vom DRK-Kreisverband Lübeck. Außerdem würden Grenzübertritte und das Verlassen der Europäischen Union die Fahrt erschweren.
Private Initiatoren starten Hilfskonvois
Das DRK bittet daher um Geldspenden an die anerkannten internationalen Hilfsorganisationen, die dort tätig werden und hat auch ein Spendenkonto für Nothilfe in der Türkei und Syrien eingerichtet. "Wir haben ein Katastrophenbündnis gebildet, auch mit anderen Partnern, die solche Aufgaben übernehmen", sagt Stefan Krause. Dadurch sei sichergestellt, dass das Geld auch ankommt. Vor Ort stünden Organisationen aus mehr als 70 Ländern mit der Katastrophenhilfe in der Türkei und in Syrien in Kontakt und könnten die Hilfsgelder gezielt einsetzen. Es ist auch noch unklar, ob Helfer aus Schleswig-Holstein in die Krisegebiete reisen werden.
Private Hilfskonvois aus Lübeck
Viele private Initiativen sammeln auch für das Erdbebengebiet. Vor einer privaten Sammelstelle in Lübeck stapeln sich bereits die Hilfsgüter. Seit Dienstagabend ist Annahmestopp. Die freiwilligen Helfer suchen händeringend Spediteure zum Abtransport in die Türkei. 20 Lkw seien schon unterwegs. Mehr als doppelt so viele werden noch benötigt.
Neumünster sucht Lkw
Auch die Stadt Neumünster hat in den vergangenen Tagen große Mengen an Sachspenden gesammelt - von Menschen aus ganz Schleswig-Holstein sagt Bürgermeister Tobias Bergmann (SPD). Nun bittet er keine weiteren Spenden zu bringen. "In den nächsten Stunden fahren die ersten vier Lkw los nach Gaziantep in der Ost-Türkei. Wir haben aber im Augenblick keine weiteren Transportkapazitäten", so Bergmann am Mittwoch. Deshalb sucht die Stadt jetzt Spediteure oder Menschen, die Lkw haben, und bereit wären, in die Türkei zu fahren: "Dann können wir weitere Spenden dahin bringen."
Das DRK rät von privaten Fahrten ab, da die Region auch noch militärisch umkämpft sei.