Helgoland: Erste Geburten bei Kegelrobben
Die Wurfsaison von Deutschlands größtem Raubtier, der Kegelrobbe, ist vor einigen Tagen auf Helgoland gestartet. Interessierte können die Tiere entlang des Wintererlebnispfades oder des Panoramawegs beobachten.
Auf der Helgoländer Düne liegen sie seit einigen Tagen wieder: die kleinen, flauschigen Kegelrobbenbabys. Derzeit sind es nach Angaben des Vereins Jordsand sieben Jungtiere, doch mehrere Hundert werden noch erwartet. Seit der ersten Kegelrobbengeburt im Winter 1996/97 steigt die Geburtenzahl stetig an. In den vergangenen Jahren seien zwischen 700 und 800 Kegelrobben geboren worden, so der Verein. Auf der Insel Helgoland steht der Kegelrobbenbestand unter Naturschutz und wird im Rahmen eines Kooperationsvertrages durch den Verein Jordsand, sowie der Gemeinde Helgoland betreut.
Abstand halten und nicht anfassen
Zunächst haben die Jungen bei der Geburt ein weißes "Babyfell", welches Lanugofell ("Wollfell") genannt wird. Es wärmt und schützt die Kegelrobbenjungen an Land. Auch wenn das flauschige Fell zum Streicheln einlädt, rät die Gemeinde Helgoland eindringlich davon ab. Es bestehe die Gefahr, dass die überlebensnotwendige Bindung zwischen Jung- und Muttertier abbricht. Eine Flucht ins Wasser können die Jungen nur kurz überleben. Ihr noch sehr dichtes Fell saugt sich sehr schnell mit Wasser voll und erschwert das Schwimmen und sie sind dem kalten Wasser schutzlos ausgeliefert. Deshalb müssen die Tiere auch an hochwassergeschützten Strandabschnitten liegen. Um ihre Jungen an das kalte Nass zu gewöhnen, führen einige Kälber sie für kurze Zeit ins Wasser, holen sie aber rechtzeitig wieder heraus.
Führungen auf der Insel für Interessierte
Wer sich die Tiere trotzdem aus der Nähe anschauen möchte, kann sie auf dem Wintererlebnispfad mit besonderen Aussichtspunkten beobachten. Außerdem gewährt der Panoramaweg einen Einblick in die Kinderstube der Kegelrobben. In den Wintermonaten bietet der Verein Jordsand gemeinsam mit der Gemeinde Helgoland Gästen die Möglichkeit die Düne, den Wurfplatz und die Umgebung zu erkunden. Weitere Informationen gibt es auf der Seite der Insel, sowie des Vereins Jordsand.