Hafentag in Lübeck: Der maritime Beitrag zur Energiewende
Nach Ansicht des Gesamtverbands Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) sind Häfen Innovationstreiber und brauchen mehr Geld für den Ausbau ihrer Infrastruktur. Wirtschaftsminister Madsen (CDU) will das Thema bei der Bundesregierung auf den Plan bringen.
Neben den negativen Auswirkungen der aktuellen Bahnstreiks auf die Hafenwirtschaft, war der zentraler Diskussionspunkt zum Auftakt des Hafentags in Lübeck-Travemünde das Thema Energiewende. Um die klimapolitischen Herausforderungen zu meistern, brauche es neben neuer Import-Infrastrukturen vor allem politischen Rückenwind, teilte der GvSH mit und warb gleichzeitig um finanzielle Unterstützung, um beispielsweise Techniken wie Landstrom an allen Häfen einzurichten. Bisher gibt es diesen lediglich im Kieler Hafen.
Häfen können Kosten nicht alleine stemmen
"Die Kosten für den notwendigen Infrastrukturausbau und Technologien können wir nicht allein stemmen. Damit die Häfen international wettbewerbsfähig bleiben, brauchen wir schnelle, verlässliche und zukunftsgewandte Entscheidungen in Kiel, Berlin und Brüssel", sagte der Vorstandsvorsitzende des GvSH und Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports, Frank Schnabel. Zumal die Häfen laut Schnabel auch zum Gelingen der Energiwende an Land beitragen beispielsweise durch den Transport der Bauteile für Windkraftanlagen.
Zustimmung kommt von Verkehrsminister Madsen
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) sagte, die Seehäfen seien Dreh- und Angelpunkt für den Ausbau von Erneuerbaren Energien sowie die Grundlage für den Aufbau eines zugehörigen Transportnetzes. Doch um die Energiewende in den Häfen zu schaffen, brauche es Geld vom Bund, betonte der Minister. Dieser habe die Bedeutung des Themas aber noch nicht erkannt. "Mehr als den Appell zu geben, mehr als die Wichtigkeit der Häfen auf den Plan zu bringen, können wir nicht leisten. Aber ich habe auch nach wie vor nicht aufgegeben. Wir sind demnächst wieder in Berlin und werden das Thema da wieder platzieren," sicherte Madsen zu.
In Schleswig-Holsteins Häfen werden nach Angaben des Wirtschaftsministeriums insgesamt rund 50 Millionen Tonnen pro Jahr umgeschlagen und mehr als zwölf Millionen Passagiere abgefertigt.