Günstigeres Deutschlandticket für Schüler in SH
Schülerinnen und Schüler im Land zahlen ab dem neuen Jahr weniger für das Deutschlandticket. Vorher soll es eine Übergangslösung geben. Das teilten Vertreter der Kommunen und der Landesregierung am Montag mit.
Bisher waren es hauptsächlich Studierende oder Berufstätige, die von einem günstigeren Preis für das Deutschlandticket profitierten. Zuschüsse von einigen Arbeitgebern oder von Hochschulen machten es möglich. Mit dem "Deutschland-Schulticket" sind nun auch Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein bei den Ermäßigungen an der Reihe.
Wenn das neue Schuljahr im September beginnt, sollen auch sie weniger für das Deutschlandticket zahlen müssen - nämlich maximal 29 statt der regulären 49 Euro. Die Konditionen bleiben dabei die gleichen: einen Monat freie Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nahverkehrs in ganz Deutschland.
Übergangsphase bis zum regulären Start
Einheitlich eingeführt werde das Ticket zum 1. Januar 2025, sagten Vertreter von Land und Kommunen am Montag in Kiel. Doch schon vorher soll es eine Übergangslösung geben, die mit dem Beginn des neuen Schuljahres im September beginnen soll.
Bereits dann können sich Schülerinnen und Schüler, die ein Deutschlandticket gekauft haben, einen Teil der Kosten erstatten lassen. Dazu müssen sie beim Kreis oder der kreisfreien Stadt, in der sie wohnen, einen Beleg des Tickets vorzeigen und gleichzeitig nachweisen, dass sie noch zur Schule gehen.
Vorreiter Flensburg
Einige Kommunen - zum Beispiel die Stadt Flensburg - haben auch schon vorher ein solches Angebot auf den Weg gebracht. Dieses Angebot soll es nun einheitlich und landesweit geben. Über die Details zum Deutschland-Schulticket würden die einzelnen Kommunen informieren, hieß es am Montag bei der Vorstellung.
Kreise übernehmen Kosten-Anteil
Wie viel genau vom Ticket übernommen wird, kann von Wohnort zu Wohnort unterschiedlich sein. Denn die jeweiligen Kreise und kreisfreien Städte sind es, die künftig den Kosten-Anteil übernehmen. Sie entscheiden selbst, wie viel sie von den Kosten übernehmen werden. Kommunen und Landesregierung einigten sich darauf, dass es mindestens 20 Euro pro Ticket sein werden.
Finanzspritze vom Land
Das Land sowie die Kreise und kreisfreien Städte teilen sich gemeinsam die Finanzierung des Schultickets. Nach Angaben von Staatssekretär Tobias von der Heide (CDU) wird es von Seiten des Landes in diesem Jahr mit zehn Millionen Euro und 2025 mit 15 Millionen Euro subventioniert.
Das fällt zusammen mit dem Geld, das Kreise schon jetzt für die Schulbeförderung einiger Kinder ausgeben. "Und dieses Geld nehmen wir jetzt zusammen, um dieses tolle Angebot auf den Weg zu bringen", sagt von der Heide.
Unterstützung für alle Schüler
Für jene, die schon jetzt von den Kreisen bei den Bus- und Zugtickets unterstützt werden, werde sich mit dem Deutschland-Schulticket wenig bis nichts ändern, sagt Sönke Schulz, Geschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Landkreistags.
Sie würden weiterhin ein Ticket bekommen und das sei schon jetzt das Deutschlandticket. "Zusätzlich kommen nun die hinzu, die bisher keinen Anspruch auf Schülerbeförderungen hatten", so Schulz.
Preisanstieg des Deutschlandtickets
In Schleswig-Holstein haben laut Wirtschaftsministerium rund 300.000 Menschen das Deutschlandticket abonniert. Davon würden circa 25 Prozent von einem Rabatt, zum Beispiel durch das Jobticket oder das Semesterticket, profitieren. Bis Ende 2024 soll der Ticketpreis für das Deutschlandticket stabil bleiben.
Zur Debatte über eine mögliche Erhöhung zum neuen Jahr sagte Sönke Schulz, dass dann voraussichtlich auch der Preis des Schultickets steigen werde. Entschieden habe man das noch nicht. Man habe sich derzeit darauf geeinigt, dass jedes Ticket mit 20 Euro bezuschusst werde, so Schulz. Alles Weitere müsse dann besprochen werden.
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