36. Kiellauf - so heiß war es noch nie
Am Sonntag hat der 36. Kiellauf stattgefunden. Tausende Sportbegeisterte und ihre Fans verwandelten das Gebiet rund um das Rathaus und die Kiellinie in eine Laufparty. Ein früherer Olympiateilnehmer gewinnt auf seiner Heimstrecke.
Mehr als 10.600 Läuferinnen und Läufer hatten sich für den 36. Kiellauf angemeldet - und laut Veranstalter Rainer Ziplinsky hätten es noch deutlich mehr sein können. "Wir haben die Anmeldephase sehr früh geschlossen. Bei noch mehr Läufern wäre es einfach zu eng auf der Strecke." Doch auch mit dieser Menge Anmeldungen ist der Kiellauf der mit Abstand größte Volkslauf des Landes vor Lübeck und Flensburg. Und daran konnten auch die heißen Temperaturen nichts ändern. "Damit war natürlich so nicht zu rechnen im September", erklärt Ziplinsky. "Ich veranstalte den Lauf jetzt seit mehr als 20 Jahren und so heiß war es noch nie. Aber wir gehen trotzdem davon aus, dass mehr als 8.000 Läufer wirklich angetreten sind."
Veranstalter und Sanitäter auf Hitze vorbereitet
In Kiel gibt der Sommer zurzeit nochmal alles, was er hat: 28 Grad zeigte das Thermometer am Sonntag. In Vorbereitung auf das ungewöhnlich warme Wetter habe es beim diesjährigen Lauf mehr Wasser für alle an den Verpflegungsstationen gegeben, so Ziplinsky. Außerdem wurden die Sportlerinnen und Sportler auf halber Strecke und im Ziel mit dem Gartenschlauch abgespritzt. Die Johanniter waren zudem mit mehr Sanitätern vor Ort als in den Jahren zuvor. Bei einer ersten Bilanz am Sonntagmittag sprach Ziplinsky von einigen dehydrierten Läuferinnen und Läufern, um die sich die Sanitäter kümmern mussten.
Glückliche Siegerinnen und Sieger - nicht nur auf Platz 1
Über den 10,4 Kilometer langen Volkslauf startete ein bekanntes Gesicht - der in Kiel lebende Steffen Uliczka, Olympia-Teilnehmer in London 2012. Im vergangenen Jahr landete er nach einem engen Zweikampf noch auf Rang Zwei. Dieses Jahr lief es wieder auf eine Entscheidung auf den letzten Metern heraus - diesmal mit dem besseren Ende für den 40-jährigen ehemaligen Profisportler. "Wenn eine Startnummer dran ist, dann gibt man natürlich immer alles. Das ist ein Wettkampf." Den Uliczka in 34:46 Minuten am Ende für sich entscheiden konnte, vier Sekunden vor Simon Bäcker.
Knapp zweieinhalb Minuten später kam Julia Kümpers ins Ziel und war damit die schnellste Läuferin über 10,4 Kilometer. Und das zum wiederholten Male: Die Kielerin hat nach eigener Aussage bisher vier Mal am Kiellauf teilgenommen und jedes Mal gewonnen. Doch auch abseits des Treppchens gab es viel Jubel, auch nach weit mehr als anderthalb Stunden überquerten Läuferinnen und Läufer noch unter lautem Applaus und teilweise mit gereckten Siegesfäusten die Ziellinie.