Deutschland-Achter will Olympia-Revanche beim Kanal Cup
Der 24. Ruder-Marathon auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg bietet heute ein Weltklasse-Feld. In Großbritannien, den Niederlanden, USA und dem Deutschland-Achter messen sich beim Kanal Cup über 12,7 Kilometer die vier besten Nationen der Olympischen Spiele von Paris.
Knapp fünf Sekunden fehlten dem deutschen Boot vor gut vier Wochen in Paris zur olympischen Medaille. Nach Gold 2012 in London und jeweils Silber in Rio 2016 und Tokio 2021 ruderte das deutsche Flaggschiff in Frankreich auf Rang vier und hielt damit erstmals seit 16 Jahren nur "Blech" statt Edelmetall in den Händen.
Den Olympiasieg sicherte sich Großbritannien vor den Niederlanden und den USA. Auf dem Nord-Ostee-Kanal haben die deutschen Ruder-Asse heute (ab 14 Uhr) im letzten Rennen der Saison die Chance auf die Revanche.
12,7 Kilometer am Limit
Auf einer Länge von 12,7 Kilometern kämpfen die Top-Teams beim wohl härtesten Ruder-Rennen der Welt um den Sieg. Die Strecke führt von Breiholz bis zur Eisenbahnhochbrücke am Rendsburger Kreishafen.
Affeldt: "Für uns noch einmal ein Highlight"
"Es hat Tradition und auch einen gewissen Stellenwert für uns. Für uns ist das noch einmal ein Highlight, auch von der Anzahl der Zuschauer und der Stimmung drumherum. Es ist ein schöner Abschluss des Zyklus", sagte Trainer Thomas Affeldt, der Bundestrainerin Sabine Tschäge vertritt und selbst das erste Mal dabei ist. "Auch für mich wird es ein Erlebnis. Ich komme aus Schleswig-Holstein und habe es bislang immer intensiv von zu Hause verfolgt."
Großbritannien schickt Perspektiv-Team 2028
Ebenso wie die Briten, die ein jüngeres Perspektiv-Team für die Spiele 2028 in Los Angeles schicken, wird auch das deutsche Boot nicht mit der kompletten Olympia-Besetzung an den Start gehen.
"Wir wollen den anderen Mannschaften einen spannenden Fight liefern." Trainer Thomas Affeldt
Statt Frederik Breuer (Studium in den USA), Laurits Follert, Olaf Roggensack (beide Ausbildung Bundespolizei) und Steuermann Jonas Wiesen (Hochzeit) rücken Tom Tewes, Theis Hagemeister, Sönke Kruse und Steuermann Till Martini an die Seite von Torben Johannesen, Wolf-Niclas Schröder, Mattes Schönherr, Max John und Benedict Eggeling.
"Nicht zu viel Respekt vor der Strecke haben"
Seit Montag bereitete sich der deutsche Achter in dieser Zusammensetzung auf das Traditionsrennen vor. "Der Fokus in der Vorbereitung lag darauf, sich einzufahren, eine gute Abstimmung und Spritzigkeit im Boot zu bekommen. Das war alles in Ordnung. Wir wollen den anderen Mannschaften einen spannenden Fight liefern", so Affeldt.
Der Ratzeburger weiß, worauf es ankommt: "Du musst dir das Tempo gut einteilen, darfst nicht zu viel Respekt vor der Strecke haben und musst schauen, dass du hinten auch ankommst. Es wird für alle eine Herausforderung."