Freibäder in SH starten mit Besucherrekorden in die Saison

Stand: 21.05.2024 05:00 Uhr

Das bisher überaus sonnige Mai-Wetter hat den Freibädern einen Saisonstart nach Maß beschert. Mehrere Betriebsleiter melden auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein sogar Besucher-Rekorde. Weil Fachkräfte fehlen, helfen vielerorts Rettungsschwimmer etwa von der DLRG aus.

von Julian Marxen

Es duftet nach Pommes, Kinder springen vom Drei-Meter-Brett, Mama und Papa ziehen ihre Bahnen. Es ist viel los in Schleswig-Holsteins Freibädern - so viel wie noch nie zum Start der Saison.

"Zur Eröffnung Anfang Mai kamen gleich 4.000 Menschen zu uns", berichtet der Betriebsleiter im Freizeitbad Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg), Thorsten Marowski. Am ersten Tag war der Eintritt zwar noch frei, aber auch jetzt zieht es laut Marowski bei Sonne pro Tag immer noch durchschnittlich mehr als 1.000 Gäste ins Bad, auch wenn sie inzwischen natürlich zahlen müssen. Der Betriebsleiter ist schon mehr als 30 Jahre im Geschäft und hat nach eigener Aussage noch nie so einen guten Start in die Freibad-Saison erlebt wie in diesem Jahr.

Mai-Sonne sorgt für "Traumstart"

Ähnlich hohen Andrang verbucht auch das Schönaubad Trittau (Kreis Stormarn). Schwimmmeister Kai Kobus spricht von einem "Traumstart". Das seien Besucherzahlen wie im Hochsommer, betont der Betriebsleiter. Auch im Freibad Lägerdorf (Kreis Steinburg) ist die Nachfrage groß. Das Bad meldet einen Rekord beim Vorverkauf. Demnach wurden schon weit mehr als 500 Saisonkarten verkauft.

Der Grund dafür, dass es überall so gut läuft, liegt auf der Hand: "Wetter gut, Sonne scheint, Gäste kommen", so bringt es Schwimmmeister Uwe Mahnsen vom Freibad Hemmingstedt (Kreis Dithmarschen) auf den Punkt. "Es ist viel los, die Menschen sind gut gelaunt und es gibt kaum Unfälle", freut sich auch Kay Schulze, Chef im Freibad Lauenburg (Kreis Herzogtum Lauenburg). Sehr zufrieden zeigen sich auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein außerdem die Bäder in Tarp (Kreis Schleswig-Flensburg), Bargteheide (Kreis Stormarn) und Trappenkamp (Kreis Segeberg).

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Fachkräfte gesucht

Klar ist: Wenn viele Besucherinnen und Besucher zum Abkühlen ins Freibad strömen, sorgt das auch dafür, dass das Personal alle Hände voll zu tun hat. Dabei sind Fachkräfte rar, der Markt ist leer, Auszubildende sind schwer zu finden.

Kaum jemand wolle noch Fachangestellter für Bäderbetriebe werden, erzählt der Geesthachter Betriebsleiter Thorsten Marowski. Da helfe auch gute Bezahlung nicht. Denn gerade junge Menschen hätten oft keine Lust, den ganzen Sommer und an den Wochenenden zu arbeiten.

Die Freibäder stocken nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein oft mit Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern auf, zum Beispiel von der DLRG. So können die Becken dann auch in Zeiten von Fachkräftemangel professionell überwacht werden.

Eintrittspreise stabil

Aber nicht nur die Besetzung der Wachtürme ist jede Saison wieder eine Herausforderung. Auch an anderer Stelle im Freibad werden Festangestellte und Aushilfen gesucht. Das Freibad Bargteheide zum Beispiel könnte nach eigenen Angaben noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Kasse gebrauchen.

Und apropos Kasse: Badegäste müssen für den Eintritt nicht tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. Die Preise seien im Großen und Ganzen stabil geblieben, heißt es von mehreren Freibädern. Meist liegen die Einzelkarten für Erwachsene zwischen drei und sechs Euro, für Kinder sind es zwischen einem und vier Euro.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 21.05.2024 | 08:00 Uhr

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