Flensburger Papierfabrik: Nächster Übernahmeschritt steht an
Der Standort Flensburg der Mitsubishi Paper Mills soll weiter erhalten bleiben. Die Mitarbeiter haben ein Schreiben erhalten, das sie über die neuen Entwicklungen informiert.
Wie die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein bestätigte, gibt es ein Schreiben zur Betriebsübernahme. Die Beschäftigten haben demnach Mitte August die Informationen erhalten, dass das Flensburger Werk zunächst als hundertprozentige Tochter von Mitsubishi HiTec Paper ausgegliedert wird. Geplant ist, dass die Beteiligungsgesellschaft Quantum Capital Partners das Werk dann übernimmt. Damit ist alles auf dem Weg, wie es bereits zum Jahresanfang angekündigt wurde. Für die gut 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist dies laut Gewerkschaft eine gute Nachricht: Die Tarife bleiben und die neue Gesellschaft ist bereits im Arbeitgeberverband registriert.
Ende der Ungewissheit
Damit hat auch die Ungewissheit für die 200 Mitarbeiter der Flensburger Papierfabrik Mitsubishi Paper Mills ein Ende. Auch unter Quantum Capital Partners aus München wird die Produktion an dem Standort weiterlaufen, hatte die Investment-Firma nach Angaben der Mitarbeiter in Flensburg schon Anfang des Jahres verlauten lassen. "Wir freuen uns!", teilte Vanessa Wippich vom Betriebsrat damals mit. Die Monate davor waren laut Wippich nicht spurlos an den Mitarbeitenden vorbeigegangen. Deswegen hätten sie die Mitteilung aus München auch mit einer gesunden Portion Skepsis aufgenommen. "Aber grundsätzlich sind wir positiv und optimistisch und freuen uns darauf, weitermachen zu können", so Wippich.
Eigentümerwechsel wegen gestiegener Kosten
Ende Januar hatte der japanische Konzern mitgeteilt, mit Quantum Capital Partners einen neuen Käufer für die Papierfabrik gefunden zu haben.
Vor einem Jahr hatte Mitsubishi überraschend mitgeteilt, es wolle sich von dem Flensburger Werk trennen. Nach Angaben des Betriebsrats hatte der Standort über Jahre profitabel gearbeitet. Ein geringerer Absatz von Ticket-Papieren aufgrund von Corona und die extremen Erdgaspreise hatten allerdings vorübergehend die Bilanz getrübt. Die Papierfabrik mitten in der Flensburger Innenstadt gibt es seit mehr als 300 Jahren.