Fake-Tradingplattformen: Kripo warnt vor Betrug mit Geldanlagen
Seit Jahresbeginn beschäftigt sich die Kripo Lübeck mit mehr als 100 Betrugsfällen durch falsche Geldanlagen im Netz. Die Schäden belaufen sich auf Summen bis zu 100.000 Euro.
Eine spezielle Betrugsmasche beschäftigt die Kripo Lübeck nach eigenen Angaben seit Anfang des Jahres. Die Betrüger versuchen demnach über direkten E-Mail-Kontakt, Werbung und Videos in den Sozialen Medien oder private Messengerdienste an potentielle Investoren heranzutreten. Die beworbene Geldanlage existiert jedoch gar nicht. Viele Menschen fallen auf diese Masche rein, mehr als 100 Fälle liegen momentan dazu in Lübeck. Die Schäden bewegen sich zwischen 5.000 und 100.000 Euro.
Angebliche Broker mit fingierten Plattformen
Dabei zielen die Betrüger auf Privatpersonen, denen sie sich am Telefon oder über Messengerdiensten als Experten - sogenannte Broker - ausgeben, so die Kripo Lübeck. Die angeblichen Experten versprechen außergewöhnlich hohe Renditen und bieten dafür Handelsstrategien und Konzepte an. Zeigen die Opfer Interesse, helfen die Betrüger bei der Einrichtung eines Accounts auf der angeblichen Handelsplattform und überreden ihr Opfer zur Einzahlung eines ersten kleineren Betrages - häufig auch in Kryptowährung.
Im Einverständnis des Betrogenen nutzen die Betrüger oft Fernwartesoftware, um sich auf den Rechner oder das Handy des Opfers zu schalten und bei den Einzahlungsprozessen zu unterstützen. Danach sieht das Opfer auf einer gefälschten Internetplattform, dass sein eingezahltes Geld sehr hohe Gewinne erwirtschaftet. Meist tätigen die Opfer dann nach Angaben der Kripo Lübeck daraufhin weitere, in vielen Fällen wesentlich höhere Einzahlungen.
Software simuliert Handel und Gewinne
Tatsächlich findet auf der vermeintlichen Handelsplattform jedoch kein Handel statt, Handel und Gewinne werden von einer Software simuliert. Die von den Opfern überwiesenen Gelder gehen direkt an die Betrüger. Verlangt das Opfer seine Gewinnauszahlung, werden von ihm vorab zum Beispiel Steuern, Gebühren oder der Erwerb von Versicherungen verlangt. Häufig gehen die Opfer darauf ein und verlieren noch mehr Geld. Auszahlungen würden nicht erfolgen. Laut Kripo agieren die Täter häufig aus Callcentern im Ausland - dorthin werden auch die Gelder der Opfer überwiesen.
Warnung der Beamten: Sich nur auf renommierte Anbieter verlassen
Die Kriminalpolizei rät deshalb dringend davon ab, telefonischen Empfehlungen oder Kontaktaufnahmen durch Messengerdienste fremder Finanzberater zu glauben und daraufhin Geldanlagen im Internet zu tätigen. Der potentielle Investor hat demnach keine Möglichkeit, die Seriosität des Beraters und der Geldanlage zu prüfen und geht ein sehr hohes Risiko ein, wenn er dem unbekannten Berater vertraut.
Stellt der Broker außergewöhnlich hohe Gewinne in Aussicht, kann man sicher sein, dass es sich um einen Betrüger handelt. Um nicht Opfer eines Betruges zu werden, sollten sich interessierte Anleger an renommierte Banken wenden und zuverlässige Anbieter vor Ort aufsuchen, um sich im persönlichen Gespräch über Risiken und insbesondere über die Echtheit der Geldanlage zu informieren.