FSG-Nobiskrug: Rätselraten um neue Struktur
Der Name eines Milliardärs mit Bezug zu Schleswig-Holstein zu SH wird als Investor für die Werften in Flensburg und Rendsburg gehandelt. Doch die Tennor-Gruppe dementiert.
Es hätte gepasst: Der Eigentümer der Modekette "New Yorker" Friedrich Knapp startete seinen Siegeszug in der Modebranche in Flensburg. Er soll in Verbindung mit Werft-Investor Lars Windhorst stehen. Das US-Magazin Forbes beziffert Knapps unternehmerischen Wert auf drei Milliarden Dollar. Sein Name kursiert bei der FSG schon seit Wochen. Doch vom Sprecher der übergeordneten Tennor-Gruppe Andreas Fritzenkötter kam am Mittwoch ein klares Dementi: Ein Einstieg von Knapp sei "Unsinn". Weiterhin soll aber in den kommenden Tagen eine neue Struktur der FSG-Nobiskrug-Holding vorgestellt werden. Der Sitz werde in die Schweiz verlagert. In diesem Zusammenhang sei auch der bisherige Geschäftsführer Philipp Maracke einvernehmlich ausgeschieden.
Mindestens vier Schiffe in Flensburg in der Pipeline
Die Umstrukturierung erfolgt nach bewegten Jahren und einer Insolvenz zu einem Zeitpunkt, in dem die FSG-Nobiskrug-Holding wieder gute Perspektiven gewonnen hat. Aufträge sind inzwischen wieder vorhanden. In Rendsburg werden weiterhin Luxusjachten gebaut. In Flensburg ist derzeit eine Fähre für eine australische Reederei in Bau. Zwar gab es Probleme bei Lieferketten. Der Verzug soll aber nicht dramatisch sein. Bestellt sind außerdem drei Schiffe, die LNG, also Flüssigerdgas, bunkern.
FSG hofft weiter auf Marineaufträge
Die FSG rechnet sich zudem bei einem großen Auftrag für sechs Marinetender Chancen aus, den der Bund voraussichtlich im kommenden Frühjahr ausschreibt. Zumindest ein Teil des geschätzten Auftragsvolumens von anderthalb Milliarden Euro für die Versorgungsschiffe könnte in Flensburg landen. Ein weiteres Thema sind Schiffe und Plattformen für die Offshore-Windkraft. Ab etwa 2028 rechnet die Bundesregierung mit einer massiven Zunahme der Installationen auf Nord- und Ostsee.