Obst selber pflücken in SH: Wo es Eintritt kostet und wo nicht

Stand: 10.07.2024 11:02 Uhr

Frische Himbeeren, Erdbeeren oder Heidelbeeren vom Feld oder Äpfel direkt vom Baum ernten, das ist auch in Schleswig-Holstein beliebt. Doch die Höfe stehen dabei vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Einige greifen deshalb zu Mindestmengen oder Gebühren - eine Übersicht.

Mit dem eigenen Körbchen durch Erdbeerfelder und Himbeersträuche streifen und die Ausbeute am Ende mit nach Hause nehmen: Nicht nur Familien machen das im Sommer gern als Ausflug und besuchen dafür eines der zahlreichen Selbstpflückfelder. Am häufigsten gibt es die für Erdbeeren, aber auch Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren und später Äpfel oder Zwetschgen können in Schleswig-Holstein selbst gepflückt werden.

Viel Regen und hohe Kosten für Obsthöfe

Einige Betreiber schreiben dabei allerdings inzwischen eine Mindestabnahmemenge vor oder verlangen Gebühren, die später mit dem Kauf der Früchte verrechnet werden. Die meisten begründen dies damit, dass beim Selbstpflücken ja auch einige Beeren im Mund landen. Dabei sei das Probieren durchaus einkalkuliert, sagt Obstbauberater Tilmann Keller. "Das kann und will auch niemand verbieten", sagt er. Nur falle es inzwischen stärker ins Gewicht, weil viele Betriebe ohnehin vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen.

Massive Ernteausfälle erschweren die Lage

Die Kosten, etwa für Personal und Energie, seien enorm gestiegen, so Keller. Hinzu kommt das schlechte Wetter: Seit dem vergangenen Herbst sei es zu nass - das habe in einigen Regionen zu massiven Ernteausfällen geführt. "Und es fehlten die richtig schönen Wochenenden, wo die Leute zum Selberpflücken rausgehen", sagt Keller. Das heiße aber nicht, dass plötzlich deutlich mehr Höfe Gebühren oder Mindestmengen verlangen. Eher ist es laut Keller so, dass die Preisstaffelung größer wird - kleine Mengen sind im Verhältnis teurer, je mehr man pflückt, desto günstiger wird beispielsweise der Kilopreis.

Hier können Sie in Schleswig-Holstein Obst selbst ernten

Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Obstsorten sind je nach Saison und Erntemenge verfügbar - in Teilen ist die Erdbeersaison zum Beispiel bereits vorbei, auch Himbeeren gibt es nicht mehr überall.

Kreis Plön

Hof Moorhörn
Auf den Feldern in Passade, Klein Barkau und Heikendorf (Kreis Plön) können zur Saison Erdbeeren und Himbeeren gepflückt werden. Eine Mindestabnahmemenge gibt es nicht.
Öffnungszeiten: Passade täglich von 9 bis 18 Uhr, in Klein Barkau 9 bis 17, am Wochenende 9-18 Uhr. Das Feld in Heikendorf ist bereits geschlossen.

Kreis Rendsburg-Eckernförde

Warleberger Hof
Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Süß- und Sauerkirschen, Zwetschgen und Äpfel gibt es in den Plantagen in Neuwittenbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Wer Himbeeren pflücken will, muss allerdings 5 Euro pro Erwachsenen zahlen - diese Gebühr wird später mit dem Kauf verrechnet.
Öffnungszeiten: täglich von 13 bis 18 Uhr

Himbeerhof Steinwehr
Erdbeeren, Himbeeren, Süßkirschen und Johannisbeeren wachsen auf den Feldern des Gutes in Bovenau (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und können auch selbst gepflückt werden. Eine Mindestabnahme gibt es dort nur bei Kirschen, hier müssen Erwachsene mindestens ein Kilogramm kaufen.
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr

Gut Birkenmoor
Zum Selberpflücken gibt es auf dem Gelände in Schwedeneck (Kreis Rendsburg-Eckernförde) Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren. Für Erdbeeren ist 2024 erstmals eine Pflückpauschale von 3,10 Euro pro Person ab einem Alter von drei Jahren fällig - das entspricht dem Preis für ein halbes Kilogramm und wird am Ende verrechnet.
Öffnungszeiten: für Erdbeeren bis 14. Juli von 9-18 Uhr, für Heidelbeeren am 20. und 27. Juli von 14-17 Uhr, Himbeeren voraussichtlich ab August

Neumünster

Schwalehof
Bei Neumünster gibt es auf dem Schwalehof Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren zum Pflücken. Naschen ist in Maßen erlaubt, dafür muss aber jede Person mindestens ein Kilogramm Beeren mitnehmen.
Öffnungszeiten: ab 18. Mai für täglich für 80 bis 90 Tage

Kreis Segeberg

Erdbeerhof Kaack
Erdbeeren wachsen auf den Feldern in Fuhlendorf und Quickborn-Renzel (beide Kreis Segeberg). In Fuhlendorf können zusätzlich auch noch Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren Stachelbeeren, Erbsen und Mais geerntet werden. Mindestmengen oder andere Gebühren gibt es nicht.
Öffnungszeiten: für Erdbeeren täglich 8 bis 19 Uhr, für Strauchbeeren Donnerstag bis Sonntag 8 bis 19 Uhr

Betrieb Holst-Oldenburg
Auf den Feldern in Nahe und Kaltenkirchen (Kreis Segeberg) gibt es Erdbeeren zum Selbstpflücken - wenn man mindestens ein Kilogramm pro Person mitnimmt. Laut Betreiber hat es in der Vergangenheit schon Probleme gegeben, weil größere Gruppen mit dem Bus zu den Feldern kamen und sich an den Erdbeeren satt gegessen haben.
Öffnungszeiten: Nahe 8 bis 18 Uhr, Kaltenkirchen 9 bis 19 Uhr

Hornbrooker Hof
Neben Erdbeerfeldern in Bad Segeberg und Klein Rönnau können beim Hornbrooker Hof auch in Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Handewitt (Kreis Schleswig-Flensburg) Erdbeeren gepflückt werden. Eine Mindestmenge gibt es nicht - aber die Preise sind gestaffelt. Das heißt, je mehr man kauft, desto günstiger wird es.
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 17 Uhr, aktuell nur noch in Handewitt

Gut Stockseehof
Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren und Süßkirschen können auf dem Gut in Stocksee (Kreis Segeberg) gepflückt werden. Besucherinnen und Besucher können sich über einen Newsletter und ein Erntetelefon informieren.
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 18 Uhr

Kreis Pinneberg

Obsthof Breckwoldt
Jeder Erwachsene, der hier in Neuendeich (Kreis Pinneberg) Süßkirschen selbst ernten möchte, muss mindestens zwei Kilogramm mitnehmen.
Öffnungszeiten: täglich von 8 bis 18 Uhr, letzter Einlass zum Pflücken 17.15 Uhr

Obstgarten Haseldorf
In dem Obstgarten, der zum Elbmarschenhaus in Haseldorf (Kreis Pinneberg) gehört, wachsen 183 alte Sorten von Äpfeln, Birnen, Pflaumen und Kirschen. Reinbeißen ausdrücklich erlaubt! Für den eigenen Bedarf kann das Obst auch mitgenommen werden - allerdings maximal zehn Kilogramm pro Person. Dafür kann eine Spende für den Erhalt des Obstgartens im Elbmarschenhaus oder per Überweisung abgegeben werden.
Öffnungszeiten: Das Gelände ist jederzeit zugänglich.

Kreis Stormarn

Bernekehof
Auf dem Bernekehof in Barsbüttel (Kreis Stormarn) gibt es Erdbeeren und Himbeeren direkt vom Strauch.
Öffnungszeiten: 9 bis 19 Uhr

Erdbeerhof Glantz
Auf Feldern in Delingsdorf, Oststeinbek, Ammersbek (Kreis Stormarn), Norderstedt (Kreis Segeberg), Öjendorf und Rahlstedt wachsen Erdbeeren und Himbeeren. Bei Erdbeeren muss mindestens ein Kilogramm pro Erwachsener gepflückt werden.
Öffnungszeiten: 8 bis 19.30 Uhr, tägliche Infos auf der Internetseite

Kreis Nordfriesland

Hof Schmörholm
Zum Selberpflücken werden auf dem Hof in Leck (Kreis Nordfriesland) derzeit Erdbeeren, Himbeeren, Erbsen und Bohnen angeboten. Vorgaben wie Mindestmengen macht der Hof nicht Außerdem werden auf dem Hof Rhabarber und Brombeeren angebaut - sowie Wassermelonen. Die sollen ab Mitte/Ende Juli reif sein.
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 17 Uhr

Kreis Schleswig-Flensburg

Erbeerhof Jensen
Erdbeeren und Himbeeren können auf mehreren Feldern in Sörup, Harrislee, Wees, Freienwill, Nübel Kappeln (Kreis Schleswig-Flensburg) und Dörphof (Kreis Rendsburg-Eckernförde) gepflückt werden. Mindestabnahmemengen oder Gebühren gibt es auf keinem davon.
Öffnungszeiten: 8 bis 18 Uhr

Timm's Erdbeerhof
Im überdachten Anbau-Tunnel in Grünholz bei Sterup (Kreis Schleswig-Flensburg) ist Himbeeren pflücken auch bei Regen möglich. Erdbeeren zum Selbstpflücken gibt es auf dem Feld in Stausmark.
Öffnungszeiten: Erdbeerfeld von 8 bis 18 Uhr, Himbeer-Tunnel freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr

Kreis Herzogtum Lauenburg

Himbeerplantage Wulff
In Seedorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) am Schaalsee können Besucherinnen und Besucher Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren ernten.
Öffnungszeiten: Juni bis August täglich 9 bis 18 Uhr

Börnsener Erdbeeren
Erdbeeren und Himbeeren gibt es zum Selbstpflücken auf den Felder in Börnsen (Kreis Herzogtum Lauenburg) oder kaufen - so lange der Vorrat reicht.
Öffnungszeiten: Himbeeren ab 8 Uhr, Infos täglich auf der Internetseite

Lödings Bauernhof am See
Im Juli können in Buchholz am See (Kreis Herzogtum Lauenburg) auf einer Plantage können Himbeeren gepflückt werden - inklusive Fahrt zum Feld. Erntetermine werden über einen Terminmelder bekannt gegeben.
Öffnungszeiten: täglich 9-18 Uhr, letzte Fahrt zum Feld 17 Uhr.

Kreis Ostholstein

Weingut Ingenhof
Neben Wein können hier in Malente (Kreis Ostholstein) zur Saison auf Erdbeeren und Himbeeren selbst gepflückt werden. Bei Erdbeeren gilt pro Person eine Mindestabnahmemenge von einem Kilogramm - weil es Probleme damit gab, dass zu viele Früchte direkt gegessen wurden. Bei Himbeeren gibt es keine solche Vorgabe.
Öffnungszeiten: Himbeeren täglich von 9 bis 18 Uhr

Hof Mougin
In Grömitz, Neustadt Weißenhaus (Kreis Ostholstein) und Wisch (Kreis Plön) warten Erdbeerfelder auf Selbstpflücker. Vorgaben zu Mindestmenge oder Gebühren gibt es nicht.
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 18 Uhr,

Obsthof Schneekloth
Auf den Plantagen in Grömitz wachsen Erdbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Sauer- und Süßkirschen, Pflaumen, Mirabellen, Zwetschgen, Quitten und Holunder. Der Betreiber erhebt eine Gebühr: Für eine Person 5 Euro, für eine Familie 12 Euro. Diese Summe wird später mit den gepflückten Früchten verrechnet. Eine Mindestabnahmemenge gibt es aber nicht.
Öffnungszeiten: auf dem Hof darf ab 8 Uhr gepflückt werden, auf den Süßkirschenplantagen ab 10 Uhr, Dienstag Ruhetag

Kreis Steinburg

Erdbeerhof Hadenfeldt
Erdbeeren zum Selbstpflücken gibt es auch auf den Feldern in Huje bei Kleve (Kreis Steinburg) - so viele, wie an dem jeweiligen Tag reif sind.
Öffnungszeiten: täglich 8.30 bis 19 Uhr, letzter Einlass 18.30 Uhr

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Moin! Der Tag in Schleswig-Holstein | 09.07.2024 | 16:16 Uhr

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Landwirtschaft

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