Energiekrise: Dünen-Therme in Sankt Peter-Ording geschlossen
In der Dünen-Therme in haben sich die Gaspreise laut Tourismus-Zentrale im Januar verneunfacht - von 1,4 auf 12 Cent pro Kilowattstunde. Auch andernorts reagieren Badbetreiber.
Das kommt nicht nur für Badegäste sehr plötzlich: Die Dünen-Therme in Sankt Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) ist seit Mittwoch dicht, und zwar voraussichtlich bis Ostern. Die Tourismus-Zentrale in Sankt Peter-Ording wurde vom Gaspreis ihres neuen Anbieters laut eigenen Angaben am Montagnachmittag überrascht. Der Vertrag mit dem alten Versorger sei Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen. "Wir haben im Januar immer wieder nachgefragt und jetzt erst die Information bekommen, wie der neue Preis ist und der ist eben neunmal so hoch wie der alte", sagt Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck. Konkret bedeutet das einen Sprung von 1,4 Cent auf 12,1 Cent pro Kilowattstunde. Ein Weiterbetrieb des Bades sei deshalb wirtschaftlich nicht vertretbar.
Dünen-Therme SPO voraussichtlich bis zu den Osterferien dicht
Wann und wie die Dünen-Therme wieder öffnet, kann die Tourismus-Zentrale noch nicht genau sagen. Voraussichtlich bis zu den Osterferien soll das Freizeitbad geschlossen bleiben. "Der Preis wird vom Versorger monatlich neu berechnet. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es sehr schwierig, da jetzt eine definitive Aussage zu treffen", sagt Schirmbeck. Die vom Energieanbieter berechneten Gaskosten würden sich allein für den Monat Januar auf 330.000 Euro belaufen. Die Kosten für den gesamten Jahresverbrauch 2022 lagen laut Gemeinde bei nur 300.000 Euro. Während der Schließung wird das Wasser aus den Becken abgelassen, es gibt zunächst also auch kein Schul- und Sportschwimmen. Nur rezeptpflichtige medizinische Anwendungen im Gesundheits- und Wellnesszentrum sollen weiterhin möglich bleiben.
StrandGut-Chef: Therme ist wesentlicher Bestandteil der Attraktivität
"Insbesondere für Ferienwohnungen, Pensionen und Hotels ohne eigenes Wellness-Angebot ist die Dünen-Therme ein wesentlicher Bestandteil der Winter- und Nebensaison-Attraktivität", sagt der Hotelier Karsten Werner. Er ist Geschäftsführer des "StrandGut Resorts" in Sankt Peter-Ording und hofft darauf, dass Tourismuszentrale und Gemeinde nun andere Angebote für Gäste finden, um diesen Verlust auszugleichen. "Alternativ gibt es vielleicht auch die Möglichkeit, zumindest ein paar Saunen mittelfristig wieder zu öffnen."
Einschränkungen auch in weiteren Bädern in SH
Auch das Hallenbad in Pinneberg ist wegen der gestiegenen Energiekosten vorübergehend bis März geschlossen. Andere Schwimmbäder in Schleswig-Holstein können die Preiserhöhungen auf dem Energiemarkt mit deutlich weniger drastischen Maßnahmen kompensieren. Eine kurzzeitige Schließung gibt es derzeit im Erlebnisbad Meerzeit Büsum, das soll nach der Jahresrevision wieder am 5. Februar öffnen. Manche Bäder haben ihre Preise erhöht: in der Holstentherme Kaltenkirchen zum Beispiel in Form eines "EnergieSoli" in Höhe von einem Euro pro Erwachsenem. Und in der Dithmarscher Wasserwelt in Heide etwa bleiben seit einigen Wochen Außenbecken und Saunaanlage vorerst geschlossen. Im Kieler Hörnbad hat man in den vergangenen Wochen durch unterschiedliche Maßnahmen sogar so viel Energie eingespart, dass die Wassertemperatur Ende dieser Woche im Lehrschwimmbecken auf 28 Grad und im Sportbecken auf 26 Grad angehoben werden kann.