Streit am Kieler Hauptbahnhof: Ermittlungen wegen versuchter Tötung
Bei einem Streit zwischen zwei Gruppen am Hauptbahnhof Kiel wurde am Dienstagmittag eine Person schwer verletzt. Der Jugendliche, der zunächst festgenommen worden war, ist wieder auf freiem Fuß.
Nach einem Streit zwischen rund 20 Jugendlichen am Dienstag am Kieler Hauptbahnhof ermitteln die Kieler Polizei und Staatsanwaltschaft nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Nach dem mutmaßlichen Haupttäter wird weiter gefahndet. Bei einer Auseinandersetzung am Kieler Hauptbahnhof war am Dienstag ein 17-Jähriger nach Polizeiangaben schwer verletzt worden. Die Verletzungen, die der Jugendliche durch einen Messerstich in den Rücken erlitt, waren nach Angaben der behandelnden Ärzte zunächst potentiell lebensbedrohlich. Der 17-Jährige befindet sich weiter stationär in einem Krankenhaus.
Gruppen gerieten schon vorher aneinander
Nach aktuellem Ermittlungsstand ging dem Streit am Bahnhof bereits eine Auseinandersetzung im Umfeld einer Schule am Westring voraus. Demnach riefen Passanten die Polizei und meldeten, dass sich mehrere Personen schlagen würden. Im Anschluss, gegen 13 Uhr, hätten sich die beiden Gruppen am Bahnhof getroffen und seien - offenbar erneut - aufeinander losgegangen. Es sollen rund 20 Personen gewesen sein. Warum sie sich verabredeten, ist noch unklar, so ein Polizeisprecher.
Erster Verdächtiger wieder auf freiem Fuß
Die Beamten leiteten daraufhin eine Großfahndung nach dem mutmaßlichen Täter ein. Bundespolizisten nahmen schließlich einen 17 Jahre alten Jugendlichen am Hauptbahnhof fest, der mittlerweile wieder auf freiem Fuß ist. Laut einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei Kiel erhärtete sich der Verdacht gegen den Jugendlichen nicht. Er selbst erlitt, offenbar durch Tritte, Gesichtsverletzungen. Da die Polizei aber davon ausgeht, dass er auch an der Auseinandersetzung beteiligt war, wird gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Nach jetzigem Ermittlungsstand übergab der Haupttäter dem 17-Jährigen das Tatmesser, damit er es entsorgt. Nach dem mutmaßlichen Messerstecher wird derzeit intensiv gefahndet. Zeuginnen und Zeugen, die den Streit zwischen den Gruppen beobachtet haben oder Angaben zu möglichen Hintergründen machen können, sollen sich bei der Polizei melden.